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04. Juni 2025

Wasserverband Obere Lippe (WOL)

Hochwasserschutz und Renaturierung im Einklang der Natur seit mehr als 50 Jahren

v.l.: Landrat Christoph Rüther, WOL-Geschäftsführer Volker Karthaus, Technischer Dezernent des Kreises Paderborn Henrik Egeler. Foto: Kreis Paderborn 
Quellgebiet Gellinghauser Bach: Der ehemals an den linken Talrand verlegte Bach wurde wieder in die Fläche geleitet. Das Wasser durchströmt jetzt wieder breit und flach das gesamte Quellgebiet. Im Wechselspiel mit der Vegetation ist (wieder) ein beindruckend vielfältiger Lebensraum für die heimische Tier- und Pflanzenwelt entstanden. Foto: Kreis Paderborn

Der Wasserverband Obere Lippe (WOL) blickt auf über 50 Jahre engagierte Arbeit im Dienste eines integrativen Hochwasserschutzes zurück – einer Arbeit, die nicht nur technische Sicherheit bietet, sondern zugleich ökologische Vielfalt fördert und den natürlichen Wasserhaushalt stabilisiert. Seit seiner Gründung nach der verheerenden Heinrichsflut im Juli 1965 hat sich der Verband zu einem modernen Wasserwirtschaftsverband entwickelt, der vorausschauend handelt und dabei die Natur als zentralen Partner versteht.
Angesichts zunehmender Wetterextreme und häufiger Starkregenereignisse infolge des Klimawandels setzt der WOL im Kreis Paderborn nicht nur auf konventionelle Schutzmaßnahmen wie die aktuell betriebenen 18 Hochwasserrückhaltebecken. Vielmehr integriert er verstärkt naturbasierte Lösungen, die Landschaft und Wasser in ein neues Gleichgewicht bringen. So schützt der Verband gezielt Siedlungen, Infrastrukturen und Industrieanlagen – derzeit rund 2.700 Gebäude im Verbandsgebiet – und schafft zugleich wertvolle Rückzugsräume für Flora und Fauna.

„Die Schadenssummen, die durch unkontrolliertes Hochwasser entstehen können, sind enorm – vom gefluteten Keller mit 15.000 Euro Schaden bis hin zum Industriekomplex mit bis zu 40 Millionen Euro“, erklärt Henrik Egeler, technischer Dezernent des Kreises Paderborn. „Aktuell planen wir fünf weitere Schutzprojekte in besonders gefährdeten Ortslagen – flankiert durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur verbesserten Vorhersage von Hochwasserereignissen.“


v.l.: Landrat Christoph Rüther, WOL-Geschäftsführer Volker Karthaus, Technischer Dezernent des Kreises Paderborn Henrik Egeler. Foto: Kreis Paderborn 
v.l.: Landrat Christoph Rüther, WOL-Geschäftsführer Volker Karthaus, Technischer Dezernent des Kreises Paderborn Henrik Egeler. Foto: Kreis Paderborn

Doch der Schutz vor Hochwasser beginnt zunehmend mit der Wiederherstellung natürlicher Flusslandschaften: Ein zentraler Schwerpunkt des WOL ist die Renaturierung von Fließgewässern. Durch Rückverlegung von Ufern, das Anlegen naturnaher Auen und den Rückbau künstlicher Entwässerungsgräben entstehen lebendige Landschaften, die nicht nur Lebensräume schaffen, sondern auch wie natürliche Schwämme wirken. Diese Flächen halten bei Starkregen Wasser zurück und geben es in Trockenzeiten langsam wieder ab – eine doppelte Resilienz für Mensch und Natur.
„Wir sehen, dass unsere Maßnahmen schnell und deutlich Wirkung zeigen – sowohl für den Naturschutz als auch für den Landschaftswasserhaushalt“, betont Volker Karthaus, Geschäftsführer des WOL. „Durch die Dynamik der Flüsse entsteht viel Neues – naturnah, vielfältig und widerstandsfähig.“
Der Wasserverband versteht Hochwasserschutz als ganzheitliche Aufgabe, die langfristige ökologische Verbesserungen ebenso umfasst wie akute Sicherheitsmaßnahmen. Aktuell laufen im Kreis Paderborn über 40 Projekte, 66 wurden bereits erfolgreich abgeschlossen – stets in enger Kooperation mit den Kommunen und der Bezirksregierung.
„Wir arbeiten Hand in Hand, um sowohl akuten Schutz zu gewährleisten als auch langfristige ökologische Verbesserungen zu erreichen“, sagt Karthaus. Diese enge Zusammenarbeit ist auch Grundlage für eine solide Finanzierung: Viele der Renaturierungsmaßnahmen werden über Fördermittel der Bezirksregierung Detmold unterstützt. „Wir haben hier eine sehr gute Möglichkeit gefunden, durch die Bereitstellung von Ersatzgeldern den Eigenanteil des Verbandes für viele Projekte auf null zu senken“, so Henrik Egeler. „Das ist ein starkes Signal, das die hohe Qualität unserer Maßnahmen unterstreicht – und gleichzeitig die kommunalen Haushalte entlastet.“

Landrat Christoph Rüther würdigt die Bedeutung dieser Entwicklung: „Mittlerweile hat jeder verstanden, wie wichtig Hochwasserschutz ist.“ Er ergänzt: „Der WOL ist ein verlässlicher und fachlich starker Partner in unserem Kreis. Die hervorragende Zusammenarbeit, die große Motivation aller Mitarbeitenden und der gemeinsame Wille, unsere Region aktiv zu schützen, zeichnen diesen Verband aus. Wir sind stolz auf das, was hier geleistet wird.“
 
 
 

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