Die Grünlandnutzung an Lühlingsbach und Nette hat eine jahrhundertelange Tradition. Früher wurde vor allem Heu und Einstreu für die Ställe auf den sehr nassen Flächen gewonnen. Die Streuwiesennutzung erfolgte erst im Spätsommer, wenn die Flächen besonders trocken und der Aufwuchs bereits strohig waren. Abgetrennte Viehweiden entlang der Bäche entstanden im 19. Jahrhundert, die Bäche wurden dabei als Tränke genutzt. Mit dem Drainieren einiger Flächen konnten diese später einer Nutzung als Mähwiese zugeführt werden.
Hohe Grundwasserstände, Hangdruckwasser und die zum Teil sehr schmalen Grundstücke entlang der Bäche erschweren die Nutzung; die strukturellen Veränderungen in der Landwirtschaft führten zu einer wachsenden Intensivierung der Nutzung. Die Wiesen und Weiden nördlich von Nette und Lühlingsbach und hier besonders die schmalen Flächen zwischen Bleiwäsche und B 480 wurden aus landwirtschaftlicher Sicht zunehmend unwirtschaftlich. Viele Grünlandflächen drohten brach zu fallen oder wurden mit standortfremden Fichten aufgeforstet.
Mittlerweile befindet sich ein Grossteil der Grünlandflächen im Besitz des Kreises Paderborn, wodurch eine naturschutzfachlich orientierte Grünlandbewirtschaftung sichergestellt ist. Heute bestimmt wieder eine Mischung aus Beweidung mit Rindern und Wiesenmahd die Flächennutzung, die durch Bewirtschaftungsvorgaben über den Vertragsnaturschutz zum Erhalt der Feucht- und Nassgrünlandbestände dienen soll. Eine Fichtenaufforstung im Bachtal wurde wieder in Grünland umgewandelt und so die Durchgängigkeit der Grünlandnutzung wieder hergestellt.
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