Im Jahre 1160 wird zum ersten Mal eine halbwilde Pferdehaltung für die Senne erwähnt. Bischof Bernhard zu Paderborn schenkte dem Kloster Herwidehusen (Hardehausen bei Warburg) den dritten Teil seiner ungezähmten Stuten und belegt damit die vermutlich älteste deutsche Pferderasse. 1541 wird erstmals die Bezeichnung "Senner" für die hier heimischen Pferde erwähnt. Unter Graf Simon VI. (1554-1613) erreichte das Gestüt hohe Bestandszahlen mit bis zu 200 Stuten. 1684 wurden die Gestütsgebäude vom Donoper Teich nach Lopshorn verlegt. Anfang des 18. Jahrhunderts finden sich die ersten Aufzeichnungen über eine geregelte Pferdezucht.
Große Bereiche der Senne und des angrenzenden Lippischen Waldes waren jahrhundertelang Lebensraum der Senner Pferde. Die Stuten liefen mit ihren Fohlen ganzjährig frei in der Senne. Die Hengste wurden eingefangen und im fürstlichen Marstall in Detmold als Reit- und Jagdpferde eingesetzt. Diese Haltung verursachte vergleichsweise geringe Kosten. Es wurden lediglich genügend große Flächen benötigt. Auf Grund der geringen Futterqualität auf dem nährstoffarmen Sennesand und der wenigen Wasserstellen waren die Pferdeherden gezwungen, weite Wanderungen auf sich zu nehmen. Es erfolgte eine natürliche Selektion auf Härte, Gesundheit und Ausdauer. Die Senner Pferde sind ein altes Kulturgut der Senne. In den vergangenen Jahrhunderten hatten sie durch ihre Fraß- und Trittwirkung – neben vielen anderen Faktoren – Einfluss auf die Entwicklung der ehemals typischen Heidevegetation. Sie sind somit Teil der Landschaftsgeschichte der Senne.
Nach dem Niedergang des Gestüts durch den Zweiten Weltkrieg weideten ca. 80 Jahre keine Senner Pferde mehr in der Senne. Seit Mai 2000 werden die als bedrohte Haustierrasse geführten Pferde im Rahmen eines Wildbahn-Projektes der Biologischen Station Kreis Paderborn-Senne hier wieder zur Beweidung eingesetzt. Die etwa 20 ha große Wildbahn liegt im Naturschutzgebiet „Moosheide“ und wird jeweils im Sommerhalbjahr durch 3-5 Tiere beweidet.
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