24. September 2025
480 Schülerinnen und Schüler trainieren lebensrettende Maßnahmen – ab 2026 feste Unterrichtseinheit geplant
„Wir haben in Deutschland 120.000 Kreislaufstillstände in Deutschland jährlich, das sind über 300 pro Tag – eine relevant hohe Zahl“, sagt Dr. Thorsten Dahm, ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme am Christlichen Klinikum Paderborn und leitender Notarzt im Kreis Paderborn. Was ihn immer wieder erschrecke, erklärt er, sei die niedrige Überlebenswahrscheinlichkeit, die nur bei elf Prozent liegt. „Diese Zahl wollen wir verbessern und deshalb sind wir heute hier!“
Mit diesen Worten begrüßte der Mediziner die Berufsschülerinnen und -schüler, die an der Woche der Wiederbelebung teilnahmen. Durchgeführt und organisiert von Bianca Lumpp und Melike Gün vom Gesundheitsamt des Kreises Paderborn mit Unterstützung des Christlichen Klinikums Paderborn und dem St. Vincenz-Krankhaus Paderborn. In drei Tagen lernten 480 Schülerinnen und Schüler des Helene-Weber-, Ludwig-Erhardt- und Richard-von-Weizsäcker-Berufskollegs, wie sie im Ernstfall richtig reagieren.
„Bei Kreislaufstillständen zählt jede Sekunde. Daher ist es dem Kreis Paderborn wichtig, seinen Beitrag zu leisten. Daher hat er entsprechend die Schulungstage organisiert,“ erklärt Landrat Christoph Rüther.
Begleitet werden die Praxiseinheiten von den verantwortlichen Notärzten Dr. Thorsten Dahm (Christliches Klinikum Paderborn) und Dr. Felix Brandt (Vincenz-Krankenhaus) sowie einem Team geschulter Trainerinnen und Trainer. Die jungen Erwachsenen übten einen Herz-Kreislauf-Stillstand zu erkennen, den Notruf 112 abzusetzen und eine effektive Herzdruckmassage durchzuführen.
„Wir müssen dafür sorgen, dass mehr Laienreanimationen durchgeführt werden“, erklärt Dr. Thorsten Dahm. Aktuell liegt die Quote der nicht durch Fachpersonal durchgeführten Reanimationen bei 55 Prozent. Zum Vergleich: In Dänemark liegt die Quote bei über 80 Prozent. Dort ist das Thema Wiederbelebung allerdings seit Jahren fest im Unterrichtsplan verankert. Ab dem Schuljahr 2026/2027 ist in NRW die Laienreanimation ab der sieben Klasse im Unterricht eingeplant.
„Mit dieser Schulung setzen wir ein starkes Zeichen: Lebensrettung kann jede und jeder lernen“, betont Landrat Christoph Rüther. Dr. Thorsten Dahm ergänzt: „Falsch machen kann man nichts, außer man tut gar nichts. Daher kann ich nur alle Menschen ermutigen, in solchen Situation aktiv zu werden.“
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