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25. April 2023

Inklusiv und selbstbestimmt wohnen

Wohnmesse für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung am Donnerstag, 27. und Freitag, 28. April in der Kulturwerkstatt, Heinz-Nixdorf-Ring 1, 33104 Paderborn

Wohnmesse für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung  am Donnerstag, 27. und Freitag, 28. April in der Kulturwerkstatt, Heinz-Nixdorf-Ring 1, in Paderborn 
Machen sich stark für Menschen mit Behinderungen –
die Verantwortlichen vom Kreis Paderborn, von EUTB, der Lebenshilfe Kreisverband Paderborn, der Caritas und Bethel regional mit (vorne v.l.) Lea Bargen (Bewohnerin Lebenshilfe), Arnim Meyer (Bewohner Caritas) und Martina Junker (Bewohnerin Bethel regional)

Wie möchte ich eigentlich wohnen? Wie sollte mein Zuhause gestaltet sein? Jeder Mensch stellt sich diese Fragen - ganz selbstverständlich. Für Menschen mit Behinderung sind die Fragen mit besonderen Herausforderungen verbunden. Denn oftmals werden ergänzende Unterstüt¬zungssysteme benötigt, um ein selbstbestimmtes und inklusives Wohnen und Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen.
Die Fachmesse „Inklusiv und selbstbestimmt wohnen“ knüpft genau an diese Fragestellungen an. Am kommenden Donnerstag, den 27. April und Freitag, den 28. April bietet sie Menschen mit kognitiver oder körperlicher Behinderung und deren Angehörigen die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren. Denn vom selbständigen Wohnen in der eigenen Wohnung mit Unterstützung bis hin zum Wohnen in einer besonderen Wohnform ist Vieles denkbar.
20 Aussteller nehmen die Besuchenden in der Kulturwerkstatt, Heinz-Nixdorf-Ring 1, in Paderborn am Donnerstag von 16 bis 21 Uhr und am Freitag von 13 bis 17 Uhr mit auf die Reise. Und auch die Menschen mit Behinderungen kommen selbst zu Wort. Ein Film präsentiert ganztägig einzelne Statements zum Thema.

Das neue Bundesteilhabegesetz verschafft Menschen mit Behinderungen mehr Autonomie. „Entscheidend ist dabei, was die einzelne Person sich wünscht“, erklärt Zehra Bavli, Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Kreises Paderborn. Die Fachmesse dient den Besuchenden dazu, Neues zu erfahren und hilft den Verantwortlichen dabei, den Blick für die Probleme zu schärfen und sowohl mit Betroffenen, ihren Familien oder der Politik ins Gespräch zu kommen. „Wir möchten im Gespräch erfahren, welcher Bedarf tatsächlich da ist“, betont Zehra Bavli. Gemeinsam könne man dann schauen, welche Alternativen es zu den bekannten Wohnheimen gibt.

56 Menschen mit Behinderungen fühlen sich im Kreis Paderborn bereits in einem eigenen Apartment oder einer WG pudelwohl. Es sind Menschen wie Lea Bargen, Arnim Meyer und Martina Junker. Die Drei leben in Wohnkonzepten der Lebenshilfe, der Caritas und Bethel regional.
„Ich habe eine Wohnung für mich ganz allein“, erzählt Lea Bargen stolz. „Sogar mit Balkon“. Es macht der jungen Frau „großen Spaß“ in dieser Wohnung der Lebenshilfe (Kreisverband Paderborn) eigenständig zu sein. Und wenn doch Hilfe erforderlich ist -beim Einkaufen, beim Bezahlen, der zeitlichen Orientierung oder „wenn in der Nacht ein Gewitter“ tobt -, sind immer Betreuer in der Nähe, die unterstützen.

Arnim Meyer hat schon einige Wohnformen getestet. Ein Doppelzimmer und eine 4er-WG waren dabei. Am besten aber gefällt es dem Bewohner einer Caritas-Wohnung in seinen eigenen vier Wänden, in denen er seit 2021 lebt. „Jetzt habe ich es auch nicht mehr so weit bis zur Firma“, erzählt Meyer.

Völlig autonom und so selbstbestimmt wie es eben möglich ist, lebt auch Martina Junker in einem Appartement von Bethel regional. Angeschlossen ist ein stationärer Bereich, der für die körperlich eingeschränkte Frau jederzeit erreichbar ist.

Dass sich im Bereich der alternativen Wohnformen aktuell viel tut, weiß Dr. Constanze Kuhnert, Leiterin des Gesundheitsamtes des Kreises Paderborn. Gerade deshalb sei es wichtig, dass „sich Eltern und Angehörige informieren und sich trauen, die Fühler auszustrecken“. „Die Menschen mit Behinderungen bekommen viel mehr alleine hin als wir denken“, so die Ärztin.

„Wohnheime sollen künftig die absolute Ausnahme sein“, erklärt auch Robert Messing, Regionalplaner vom Inklusionsamt Soziale Teilhabe des LWL. Die Menschen möchten so leben „wie du und ich“, so der Fachmann.
Das große Interesse und lange Wartelisten zeigen, dass „der Sprung in ein selbstständiges Wohnen tatsächlich möglich ist“, ergänzt auch Anne Schulte von Caritas Wohnen Paderborn.
Für die Menschen mit Behinderungen machen sich auch Viktor Engelke und sein Team stark. Sukzessive baut die Lebenshilfe Kreisverband Paderborn ihr Angebot weiter aus. „Innerhalb kürzester Zeit sind Wohnangebote vergeben“, so der Geschäftsführer von der Lebenshilfe Kreisverband Paderborn. Deshalb sei aktuell ein weiteres Gebäude in Planung.
Das selbstbestimmte Leben bringt seit vielen Jahren auch Bethel regional voran. So habe man die Menschen einfach selbst nach ihren Wünschen befragt. „Sie wollen Tür an Tür und mitten in der Gesellschaft leben“, erklärt Raphael Voß, Regionalleiter von Bethel regional, Region Ostwestfalen. Natürlich müsse der Wohnraum aber auch möglichst zentral liegen und an den Nahverkehr oder Einkaufsmärkte angeschlossen sein, ergänzt Bereichsleiter Nico van Doornick. Wichtige Voraussetzungen, die es bei der Gewinnung neuer Grundstücke und Flächen zu beachten gilt.

„Wir nutzen die zweitägige Messe, um eine Fülle von dem zu zeigen, was es gibt“, erklärt Alexandra Marder, Beraterin EUTB. So werden am Tag auch Vorträge angeboten und Fragerunden an Experten möglich sein.
„Wenn wir mit unserem Messeangebot auch potentielle Investoren ansprechen und erreichen, wären wir alle sehr glücklich und einen großen Schritt weiter“, ergänzt Zehra Bavli abschließend.

 
 
 

Kontakt

Frau Bavli
Gesundheitsamt
Sachgebietsleitung Sozialpsychiatrischer Dienst

Tel. 05251 308 - 5378
Fax 05251 308 - 5398
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