Vier Schulen aus dem Hochstift wurden mit dem Schulpreis der Unternehmergruppe Ostwestfalen e.V. ausgezeichnet. Der UGO-Schulpreis würdigt außergewöhnliche Einzelprojekte in der MINT-Berufsorientierung und zur Digitalisierung.
Zukunftsweisend und preisverdächtig ist das Engagement der Projektteilnehmenden von der Petrus-Damian-Schule in Warburg, der Profilschule Fürstenberg, dem Liebfrauengymnasium Büren sowie der Hauptschule Mastbruch in Paderborn.
Mit dem ersten Platz zeichnete die Jury die Berufsorientierungs-Gruppe der Jahrgangsstufe 9 der Mastbruchschule in Paderborn im Bereich Garten aus. Der Wahlpflichtkurs ermöglichte den Teilnehmenden ein Kennenlernen der sogenannten „grünen“ Berufe mit dem Ziel, ein Insektenhotel sowie ein Hochbeet zu planen, zu gestalten und herzustellen. Die nachhaltige Pflege der entstandenen Objekte gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Jugendlichen. Unterstützt und begleitet wurden sie dabei durch den Fachbereich Technik, den Gärtnermeister Thomas Merschmann sowie ehrenamtlichen Helfern der Schule. Das Engagement der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler ist der Jury ein Preisgeld in Höhe von 1.250 Euro wert.
Über einen Scheck in Höhe von 750 Euro und damit den 2. Platz freut sich das Liebfrauengymnasium Büren, welches sich durch ein „Repair-Café“ den Nachhaltigkeitsgedanken im Bereich der Digitalisierung auf die Fahne geschrieben hat. Unter dem Motto „Reparieren statt wegwerfen“ lernen Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, wie sich PC, Smartphone und Co. reparieren lassen, wie der Einbau von Ersatzteilen funktioniert oder sich Programme updaten lassen. Ihr Wissen geben die Jugendlichen später an jüngere Mitschüler weiter. Durch die AG leisten die Schülerinnen und Schüler nicht nur einen Beitrag für den Umweltschutz, sondern lernen im praktischen Tun auch unterschiedliche handwerklich-technische Berufsfelder kennen.
750 Euro wandern zur Profilschule Fürstenberg, die sich über einen Sonderpreis freut. In der dortigen Wahlpflicht-AG „Berufsorientierung - Metall“ für die 8- und 9-Klässler gibt es aktuell zwei Projekte: während die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 8 in Zusammenarbeit mit der Firma PIETEC Feinwerktechnik in Haaren einen Kickertisch für ihre Schule geplant und hergestellt haben und in dem Zug den Beruf des Industriemechanikers kennenlernen konnten, hat es die Firma Metallbau Luckey den Jugendlichen der Jahrgangsstufe 9 ermöglicht, unter Anleitung einen Schaukasten aus Metall und Glas zu bauen.
Ein weiterer Sonderpreis in Höhe von 500 Euro geht an die Schülerinnen und Schüler der Petrus-Damian-Schule, einer Förderschule für Emotionale und soziale Entwicklung aus Warburg. Dort gestalten junge Menschen im Rahmen ihrer Berufsvorbereitung den Schulgarten um. Dazu gehört auch ein gemauertes Hochbeet und eine gemauerte Sitzmöglichkeit für die Schülerinnen und Schüler. Neben dem Bau werden auch die Materialbeschaffung sowie die Kosten- und Bauplanung weitestgehend von den Schülern übernommen.
Gewürdigt wurden die Schülerinnen und Schüler von den stolzen Laudatoren Gabriele Schäfers, Geschäftsführerin Bauunternehmung Karl IMMIG GmbH & Co. KG, Petra Kotthoff, pädagogische Mitarbeiterin im Sachgebiet Übergang Schule-Beruf im Bildungs- und Integrationszentrum, Petra Münstermann, Sachgebietsleitung Übergang Schule Beruf
Kreis Paderborn, und Silke Kohaupt, Schul- und Sportausschussvorsitzende im Kreis Paderborn.
„Es fehlen zunehmend Fachkräfte und viele Unternehmen müssen Aufträge ablehnen, weil sie die Beschäftigten nicht finden, die sie ausführen können“, weiß der UGO-Vorsitzende und scheidende Ausbildungsleiter der Firma BENTELER, Thomas Koch. Die zunehmende Akademisierung, der demografische Wandel und mit ihm der Fachkräftemangel stellen die Arbeitgeber heute vor große Herausforderungen. „Wer backt die Brötchen? Wer realisiert die Energiewende? Wie können wir industrielle Fertigung in Deutschland halten ohne Fachkräfte?“
„Diese Fragen zeigen, dass die klassische duale Ausbildung und handwerkliche Berufe wieder mehr Wertschätzung brauchen und gefördert werden müssen. Dazu ist eine gute und breite Berufsorientierung nötig. Und die geht nur über und mit den Schulen“, so Koch. Er bedankt sich bei allen engagierten Lehrkräften und Unternehmen, die den Jugendlichen immer wieder durch außergewöhnliche Projekte Einblicke in die Berufswelt vermitteln und ist gespannt auf weitere, spannende Umsetzungsideen im neuen Schuljahr.
Über die Auszeichnung entscheidet eine Jury bestehend aus Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmensgruppe OWL, dem Schulamt und dem Schul- und Sportausschuss Kreis Paderborn sowie dem Sachgebiet Übergang Schule-Beruf im Bildungs- und Integrationszentrum.