Das Landschaftsschutzgebiet ist ca. 1.500 ha groß und liegt südöstlich von Fürstenberg. Es erstreckt sich zwischen der Landstraße 549, Fürstenberg - Essentho im Norden, dem Tal der großen Aa und der Aabachtalsperre im Westen und der Kreisgrenze im Süden und Osten. Es umfasst die Teile des FFH-Gebiet „Bredelar, Stadtwald Marsberg und Fürstenberger Wald“ (Natura 2000 DE-4518-305), die im Kreise Paderborn liegen. Das große, zusammenhängende Waldgebiet mit hohem Laubholzanteil und einer guten Ausbildung der Hainsimsen-Buchenwälder ist nicht nur für den Hochsauerlandkreis und den Kreis Paderborn sondern auch landesweit von herausragender Bedeutung. Naturräumlich gehört der Fürstenberger Wald überwiegend zum Süderbergland, das den nordöstlichen Rand des Sauerlandes bildet. Ein schmaler Streifen im Norden gehört zum Weserbergland, naturräumliche Haupteinheit Paderborner Hochfläche. Das Waldgebiet gehört zu einem der großen unzerschnittenen, verkehrsarmen Räumen in NRW.
Innerhalb des FFH-Gebiets liegen die Naturschutzgebiete „Große Aa“, „Mittelbruch“ und „Altehaier Bruch“.
Mehr als 1.450 ha des ca. 1500 ha großen Landschaftsschutzgebietes „FFH-Gebiet Fürstenberger Wald“ sind mit Wald, mit großen Anteilen von Laubholz, bestockt. Der Waldeigentümer praktiziert schon sehr lange eine naturgemäße Waldbewirtschaftung, so werden die Wälder z. B. bereits seit den 1920er Jahren kahlschlagfrei bewirtschaftet (Quelle: Die Geschichte der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldbewirtschaftung (www.anw-deutschland.de).
Die Waldgesellschaften sind geprägt durch die vielgestaltige Topographie. Neben den Hainsimsen Buchenwäldern gehören auch die in den nassen und feuchten Bereichen stockenden Erlen-, Eschen- und Weichholzauen-Wälder zu den prioritären Lebensräumen des FFH-Gebietes.
Wie ein Netz durchziehenden kleine Quellbäche, naturnahe Fließgewässer und staunasse Bereiche die Waldflächen. Unterschiedliche Standorte finden sich eng verzahnt nebeneinander: trockene Kup- pen, flachgründige Hänge, Quellmulden mit anmoorigen Bereichen, feuchte bis nasse Standorte entlang der Gewässer.
Es überwiegen bodensaure Standorte über Tonschiefer und Grauwacke, kleinräumig finden sich aber auch Standorte über Massenkalken. Oft sind die Böden sehr flachgründig.
Entsprechend vielfältig sind die Waldgesellschaften: neben den Hainsimsen-Buchenwäldern gehören alte Eichenbestände an den westexponierten Hängen zur großen Aa, trockene Kuppen mit Besenheide im Randbereich der Bestände, Erlen-Eschenwälder und Weichholz-Auenwälder entlang der Gewässer und in den feuchten Mulden zum Waldbild. Insgesamt kann der Fürstenberger Wald als stark wasserbeeinflusstes Waldgebiet beschrieben werden. Grund- und Stauwasser beeinflusste Böden wie Gley, Pseudogleye und Anmoorgleye sind häufig ausgebildet.
Durch die traditionelle Grünlandnutzung hat sich in den Bachtäler von „Großer Aa“, „Kleiner Aabach“, „Karbach“ und „Hellegraben“ ein Mosaik aus Feuchtwiesen, Magerwiesen, Glatthaferwiesen, Grünlandbrachen, Hochstauden- und Seggenfluren entwickelt.
Ergänzt wird das Biotop-Angebot durch kleine Teiche in den Bachauen. Besonders im Talzug der kleinen Aa liegen mehrere, teilweise verlandende und nicht mehr genutzte Teiche, die als Lebensraum und Nahrungsbiotop, z.B. für Amphibien, Schwarzstorch und Graureiher, dienen.
Im Fürstenberger Wald ergänzen sich die Grünland- und Waldgesellschaften in ihren unterschiedlichen Ausprägungen und bilden so verschiedene, eng verzahnte Lebensräume mit vielfältigen Strukturen und hoher Artenvielfalt. Die Vogelwelt des Gebietes ist nahezu vollständig ausgebildet; mit Schwarzstorch, Grauspecht, Schwarzspecht, Mittelspecht, Raufußkauz und Rotmilan finden hier auch störungsempfindliche Arten mit großen Arealansprüchen geeignete Brut- und Nahrungshabitate.
Hirschkäfer finden in groß- volumigem Totholz, Baumstümpfen oder liegendem Totholz mit Erdkontakt geeignete Lebensbedingungen. Zentrales Ziel ist die Erhaltung und Entwicklung der Erlen-Eschenwälder, Weichholzauenwälder und der Hainsimsen-Buchenwälder durch eine naturnahe Wald- bewirtschaftung, die auf die jeweiligen Waldgesellschaften abgestimmt ist. Der Anteil an großvolumigem Tot- und Altholz soll erhalten und optimiert werden. Vorrangig in den Bachtälern sollen nicht standortgerechte Gehölze entnommen und Bestände aus standortgerechten, heimischen Laubgehölzen entwickelt werden.
Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn
Telefon: 05251 308 - 0
Telefax: 05251 308 - 8888
E-Mail senden