In Mitteleuropa ist großflächiges Grünland ein von Menschen geschaffener Lebensraum. Es dient der Heugewinnung, um die Winterfütterung des aufgestallten Viehs zu gewährleisten. Grünland muss regelmäßig gemäht oder beweidet werden, um die typische Vegetationsausprägung zu erhalten und zu verhindern, dass langfristig über eine Gehölzsukzession eine Bewaldung der Flächen einsetzt.
Je nach Wasserversorgung unterscheidet man Feuchtgrünland und Grünland mittlerer und trockener Standorte. Auch über die Nutzungsintensität lassen sich verschiedene Grünlandtypen definieren. So steht dem landwirtschaftlich stark genutzten und zu diesem Zweck z. T. extrem aufgedüngten Intensivgrünland ein weniger stark gedüngtes und in deutlich geringerem Umfang genutztes Extensivgrünland gegenüber. Dazwischen finden sich alle möglichen Übergangsformen. Extensiv- oder Magergrünland ist deutlich blüten- und insgesamt artenreicher und bietet in Abhängigkeit von der Wasserverfügbarkeit verschiedenen z. T. stark spezialisierten Pflanzen- und Tierarten einen geeigneten Lebensraum.
An den Hängen des NSG „Gottegrund“ sind stellenweise gut ausgeprägte, trockene Magergrünlandbereiche mit Übergängen zu Kalkhalbtrockenrasen vertreten. Als typische Arten dieses Lebensraumes kommen hier Pflanzen wie Gemeines Zittergras, Frühlings-Segge oder Gemeines Kreuzblümchen und Insektenarten wie Heidegrashüpfer, Verkannter Grashüpfer oder der Mauerfuchs vor.
Um diese Lebensräume mit ihrem Arteninventar zu erhalten und weiter zu entwickeln sind in der Vergangenheit – wie auch in den Naturschutzgebieten „Ellerbachtal“ und „Krumme Grund / Pamelsche Grund“ - Gehölze, die sich auf den mageren Grünlandbereichen flächig ausgedehnt haben, im Rahmen von Entbuschungsmaßnahmen beseitigt worden.
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