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Pressemeldung vom 27.04.2012

Jede Minute zählt: Bei Schlaganfall sofort den Notruf 112 wählen - Aktionstag gegen Schlaganfall mit allen Chefärzten der Paderborner Krankenhäuser und Hilfseinrichtungen am Samstag, 12. Mai von 11 bis 15 Uhr im SÜDRING-CENTER Paderborn

Kreis Paderborn (krpb). Er tötet Menschen oder macht sie von einer Sekunde auf die andere zu Behinderten. Nach Krebs- und Herzerkrankungen ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. 1.200 Menschen erleiden allein im Kreis Paderborn pro Jahr einen Schlaganfall. Manchmal entscheiden Minuten darüber, ob der gewohnte Alltag für immer verloren ist oder man zurück kann in sein altes Leben. Beim Schlaganfall zählt jede Minute. Betroffene müssen schnellstmöglich in die Klinik. „Zeit ist Hirn“, bringt es der Chefarzt der Neurologischen Klinik des St. Vincenz-Krankenhauses Paderborn, Dr. Thomas Postert, auf den Punkt. Ein Aktionstag am Samstag, 12. Mai von 11 bis 15 Uhr im Südring-Center Paderborn informiert über Symptome und Behandlungsmöglichkeiten, aber auch über die vielen Hilfsangebote für das Leben danach. Dabei sein werden die Chefärzte der Paderborner Krankenhäuser, alle Hilfseinrichtungen, Feuerwehren, Vertretung von Krankenkassen und Apotheken sowie Selbsthilfegruppen. Ausrichter der Veranstaltung ist die Arbeitsgruppe „Paderschlag - Schlaganfall ein Notfall“ der Kommunalen Gesundheitskonferenz unter Vorsitz von Landrat Manfred Müller.

Leben können gerettet, schwere Behinderungen vermieden werden, wenn die Betroffenen die Warnsignale bzw. Vorboten eines Schlaganfalls wie Sehstörungen, Sprach-, Sprachverständnisstörungen, Lähmung, Taubheitsgefühl, Schwindel mit Gangunsicherheit und starker Kopfschmerz richtig einschätzen und sofort den Notruf 112 wählen. Niemand sollte bei diesen Anzeichen erst umständlich nach irgendeiner Telefonnummer suchen. Das kostet wertvolle Zeit. „Kein Notarzt nimmt es übel, wenn man ihn über die 112 ruft. Lieber einmal zuviel als das entscheidende Mal zu wenig anrufen“, bekräftigt Postert, zugleich Leiter der Arbeitsgruppe Paderschlag.

Seit 2006 führt diese den Kampf gegen den Schlaganfall. Mit erfreulichem Erfolg: „Die Zuweisungszeiten der Schlaganfallpatienten in die Paderborner Kliniken haben sich deutlich verkürzt. Ca. ein Drittel der Patienten gelangt innerhalb der ersten beiden Stunden nach Symptombeginn in die Stroke Unit des St. Vincenz Krankenhauses“, bilanziert Postert. Als Stroke Unit bezeichnet man eine Station, die sich auf die Behandlung von Schlaganfallpatienten spezialisiert hat. Im Bundesdurchschnitt erreichen nur 22% der Patienten die Kliniken in „diesem für eine erfolgreiche Therapie optimalem Zeitintervall“, so der Chefarzt. In Paderborn werden 42,7% der Schlaganfallpatienten mit Notärzten in die Kliniken gebracht, im Bundesdurchschnitt liegt diese Zahl nur bei 35,4%. „Diese erfreulichen Zahlen sind durch die gute Aufklärungsarbeit der Rettungssanitäter und Notärzte, der Paderschlag-Arbeitsgruppe und die hohe Motivation der Notdienste in der Region zu erklären“, sagt Postert. Doch dieses Wissen müsse immer wieder mal erneuert werden. „Das genau ist Sinn und Ziel unseres Aktionstages“, sagt Postert.

Erstmalig finden am Samstag, den 12. Mai in der Zeit von 11 bis 15 Uhr auch Demonstrationen zur Ultraschalldiagnostik statt. Häufige Ursachen von Schlaganfällen sind Verengungen von Hals- und Hirnschlagadern oder Blutgerinnsel im Herzen. Diese können einfach und sicher durch Ultraschall erkannt werden. Interessierte können sich im SÜDRING-CENTER Paderborn diese Methodik nicht nur ansehen sondern auch selbst untersuchen lassen. Natürlich kostenlos.

Ein Schlaganfall bedeutet oft einen tiefen Einschnitt in das bisherige Leben. Selbst wenn die akute Phase überlebt wird, leiden viele Patienten unter den Folgen wie Sprachstörungen oder Körperlähmungen. Viele treibt die Erkrankung auch in die soziale Isolation, weil im Alltag plötzlich nichts mehr selbstverständlich ist. Der Neustart erfordert viel Kraft und Verständnis der Angehörigen. Der Aktionstag dient deshalb auch dazu, die Hilfsangebote vorzustellen. Die Bandbreite reicht von der Reha über Physiotherapie, Sport und Hilfsmitteln bis hin zur Beratung, wie man seine Wohnung gestalten oder wieder Auto fahren kann.


Hintergrund:


Die Arbeitsgruppe „Paderschlag – Schlaganfall ein Notfall“ unter der Leitung von Dr. Thomas Postert setzt sich zusammen aus Krankenhausärzten, niedergelassenen Ärzten, Krankenkassen, Apotheken, Rettungsdiensten und Selbsthilfegruppen. Sie arbeitet seit 2006 kontinuierlich an dem Ziel, die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren, um z.B. Zuweisungszeiten der Patienten in die Kliniken zu verkürzen.

Deshalb werden regelmäßig Aktionstage veranstaltet. Der diesjährige Aktionstag am Samstag, 12. Mai orientiert sich an dem bundesweiten Tag des Schlaganfalls, der jedes Jahr am 10. Mai begangen wird. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe initiiert diesen Tag seit 2001. Durch bundesweite Aktionen wird über das Krankheitsbild Schlaganfall, seine Risikofaktoren und Warnsignale aufgeklärt. In diesem Jahr steht er ganz unter dem Zeichen „Sorge für dich – Verlängere deine Zeit" und stellt Vorsorge und Früherkennung in den Fokus. In Paderborn soll aber auch über die Nachsorge und das Leben mit dem Schlaganfall informiert werden.

Rund 75 Prozent aller Schlaganfälle passieren Menschen über 70. Aber auch Jüngere sind betroffen: Fünf bis zehn Prozent sind jünger als 50 Jahre. Auch Prominente sind nicht davor gefeit. Anfang 2008 riss der Schlaganfall die Kabarettistin Gabi Köster von der Bühne. Ihr Schicksal berührte Millionen. Drei Jahre später kehrte sie zurück, um ihren Kampf öffentlich zu machen.

 

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