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Pressemeldung vom 06.09.2012

Die Frau in der SS. Von Akteurinnen, Täterinnen, Mitläuferinnen und Unwissenden zwischen 1933 und 1945

Vortrag am Donnerstag, 6. September, 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg

Kreis Paderborn (krpb). Die Frau sollte „Hüterin des Blutes“, Hausfrau und Mutter, das Aushängeschild der Familie sein. So jedenfalls lautete die Propaganda der SS. Doch wie viel wussten die Ehefrauen tatsächlich von den Aktivitäten ihrer Männer? Waren sie vielleicht sogar treibende Kraft? „Frauen in der SS. Zwischen Mutterschaft, Arbeitsdienst und politischer Teilnahme“ heißt das Forschungsprojekt, mit dem sich die Museumspädagoginnen der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945, Olga Heptin und Victoria Evers, mit genau diesen Fragen auseinandergesetzt haben. Die Ergebnisse ihrer Arbeit werden sie am Donnerstag, 6. September um 19.00 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg vorstellen. Im Zentrum ihres Vortrags stehen Frauen, die in der Region Ostwestfalen aktiv waren.

In der historischen Forschung des Nationalsozialismus wurden Frauen lange nur in ihrer Rolle als Mutter und Hausfrau gesehen. Die Masse der Frauen war vermeintlich anonym und unbeteiligt an den wichtigen politischen Geschehnissen. Zudem dominieren bis heute Biographien und Wirkungsbereiche der Männer die historischen Abhandlungen.

Mit ihrem Vortrag wollen die Museumspädagoginnen einen Beitrag zu einer differenzierteren Sichtweise der Frauen im Nationalsozialismus ermöglichen. Im Fokus stehen Frauen, die das Regime stützten. Sie leisteten keinen aktiven Widerstand und fielen nicht der Ausgrenzungspolitik zum Opfer. Welche Entscheidungen trafen sie für ihr Leben während des NS-Regimes und warum? Haben sie den Nationalsozialismus oder sogar die Ausgrenzung und Ermordung von Menschen aktiv vorangetrieben? Wie erging es ihnen nach 1945?

Ingesamt drei große Wirkungsbereiche von Frauen wurden untersucht: Die Ehe und Mutterschaft in der „SS-Sippengemeinschaft“, der Arbeitsdienst in der Verwaltung und der Einsatz im KZ-Wachdienst des „SS-Gefolges“. Dabei rücken einzelne Personen in den Vordergrund, die Verbindungen zur SS in Wewelsburg hatten. Die Biographien einiger Ehefrauen der Wewelsburger Burgmannschaft, der Burgmaiden und einer kaufmännischen Angestellten, geben einen Einblick in weibliche Lebenswelten der SS vor Ort. Ergänzend dazu zeigt der Fall einer Wächterin im KZ Ravensbrück, wie eine prekäre Vergangenheit erfolgreich verdrängt und erst spät aufgedeckt werden konnte.

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sind in einer Broschüre zusammengefasst, die am Vortragsabend erhältlich ist. Herausgeber ist der Förderverein des Kreismuseums Wewelsburg. Gefördert wurde sie von der Landeszentrale für politische Bildung.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, die Erinnerungs- und Gedenkstätte hat an diesem Tag bis zum Vortragsbeginn geöffnet.

Die Wewelsburg im Internet: www.wewelsburg.de.

 

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