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Pressemeldung vom 29.08.2013

Fünftes Wissenschaftliches Symposium des Kreismuseums Wewelsburg diesmal im Zeichen der konfessionellen Konflikte des 16. und 17. Jahrhunderts

Das fünfte wissenschaftliche Symposium des Kreismuseums Wewelsburg am Samstag, 7. September, präsentiert neue Erkenntnisse über „Das Hochstift Paderborn im konfessionellen Zeitalter“. Die fünf Referentinnen und Referenten werden unter anderem von den spannungsgeladenen außenpolitischen Beziehungen des Hochstifts zu Hessen um 1600, von der minutiösen Rekonstruktion eines nur bruchstückhaft überlieferten Grabdenkmals eines Bürener Adligen aus dem 16. Jahrhundert und von Gesangbüchern als Geheimwaffen des Fürstbischofs im Kampf gegen den Protestantismus berichten.

Beginn der Veranstaltung ist 14 Uhr.

Anmeldungen sind noch möglich bis zum 5. September.

In zwei Jahren kann das Historische Museum des Hochstifts Paderborn seinen 90. Geburtstag feiern. In 29 Räumen zeigt das Kreismuseum Wewelsburg die Geschichte des Paderborner Landes von den Anfängen der Besiedlung bis zur Säkularisation 1802. Vor dem Hintergrund des Geburtstages und der geplanten Modernisierung dieser Museumsinhalte steht das diesjährige wissenschaftliche Symposium ganz im Zeichen der Landesgeschichte. Die Referate bieten aktuelle Erkenntnisse zu einer der spannendsten Epochen aus der Hochstift-Historie, dem konfessionellen Zeitalter an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert.

Sabine Angenendt, Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Kreismuseums, berichtet von ihren Erkenntnissen aus der Rekonstruktion des Grabdenkmals Sylvesters von Büren (gestorben 1575). Dieses markiert einen überaus spannenden Einschnitt in die Geschichte des Hochstifts Paderborn, den Übertritt der Edelherren von Büren zum Protestantismus. Hierbei mischten sich religiöse Überzeugungen mit machtpolitischen Überlegungen. Sylvester von Büren forderte zusammen mit weiteren Mitgliedern seiner Familie durch diesen Übertritt den Fürstbischof von Paderborn heraus. Sein Grabdenkmal ist in diesem Zusammenhang Symbol des neuen Glaubens und dokumentiert zugleich das politische Selbstbewusstsein dieser Familie. Teile davon gehören schon seit den 1920er Jahren zum Bestand des Kreismuseums. Weitere Bruchstücke wurden erst vor wenigen Jahren im Turm der Bürener Stadtpfarrkirche wiederentdeckt.

Der Historiker Holger Thomas Gräf vom Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde in Marburg erzählt von der spannungsgeladenen Beziehungsgeschichte zwischen der Landgrafschaft Hessen-Kassel und dem Hochstift Paderborn im konfessionellen Zeitalter. Damals stand mit Landgraf Moritz ein machtbewusster Herrscher an der Spitze Hessens, der sich zum Schutzherrn der protestantischen Bewegung im angrenzenden Paderborner Gebiet aufschwang und damit den katholischen Fürstbischof Dietrich herausforderte.
Andreas Neuwöhner, Historiker und Mitarbeiter des Kulturamts der Stadt Paderborn, geht der Frage nach, wie nach den vergeblichen Rebellionen der Paderborner Bürgerschaft gegen die fürstbischöfliche Herrschaft die Integration der Stadt in das Hochstift gelang. Dabei spielten die Finanzen und die Einführung eines modernen Besteuerungssystems eine entscheidende Rolle.

Schließlich werden die Germanistin Erika Heitmeyer und die Theologin Maria Kohle aus Dortmund ihre kürzlich publizierten Erkenntnisse aus der Erforschung der Paderborner Gesangbücher von 1600 bis 1720 präsentieren. Dabei wird es nicht nur um die Rolle dieses Mediums als „Geheimwaffe“ im Konflikt der Konfessionen gehen, sondern auch um manche spannende Wiederentdeckung lange verschollener Gesangbuchausgaben. Die Teilnahme am Symposium, das vom Förderverein Kreismuseum Wewelsburg e. V. mitorganisiert und vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn, unterstützt wird, ist kostenlos. Um Anmeldung bis 5. September wird gebeten. 02955/7622-0. 

Den Veranstaltungsflyer finden Sie hier.


 

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