Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)
Pressemeldung vom 04.11.2014

Kriegerdenkmäler im Kreis Paderborn: Eine Spurensuche durch zwei Jahrhunderte am kommenden Donnerstag, 6. November, 19 Uhr, im Paderborner Kreishaus - Vortrag von Kreisarchivar Wilhelm Grabe mit anschließender Diskussion im Großen Sitzungssaal des Paderborner Kreishauses

Kreis Paderborn (krpb). Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg. Ein dunkles Kapitel in der Geschichte, das in Europa auf sehr unterschiedliche Weise in der Erinnerungskultur verankert ist. Für Franzosen und Engländer, Schotten und Belgier ist und bleibt der Erste Weltkrieg der „Große Krieg“ und bildet einen zentralen Bestandteil der nationalen Identität. In Frankreich wird jedes Jahr am Tag des Waffenstillstands, am 11. November 1918, der Gefallenen des Krieges gedacht.
Für andere scheinen die Denkmäler für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges vielfach vermoost oder im Gestrüpp verschwunden. Stimmt aber diese Behauptung?
Kreisarchivar Wilhelm Grabe hat sich in den vergangenen Monaten auf eine spannende Spurensuche durch zwei Jahrhunderte Erinnerungskultur begeben und dabei historische Fakten und Fotos zusammengetragen.
Auf Einladung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ist Grabe am kommenden Donnerstag, den 6. November um 19 Uhr im Großen Sitzungssaal des Paderborner Kreishauses zu Gast. Gemeinsam mit interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern geht er an diesem Abend auf Entdeckungsreise durch den „Altkreis“ Paderborn. Im Rahmen seines Vortrages wird Grabe die gesellschaftlichen und historischen Hintergründe an vielen Beispielen aufzeigen.
Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen an den Referenten zu stellen. Mit einer Diskussionsrunde schließt der Vortragsabend ab. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Rund 100.000 Kriegerdenkmäler erinnern deutschlandweit an gefallene Soldaten und getötete Zivilisten, an zahllose Bombenopfer, politischen Widerstand oder die vielen Zwangsarbeiter, die ihr Leben lassen mussten. Darüber hinaus mahnen sie heute zu Frieden und Gemeinschaft. Auch im Kreis Paderborn rücken Denkmale ins Bewusstsein, was passiert, wenn die Mittel der Diplomatie versagen oder es nicht gelingt, Waffen ruhen zu lassen.
„Es gibt gleich mehrere bemerkenswerte Denkmäler im Paderborner Land“, so Grabe. Ein Beispiel sei der Waldfriedhof in Schloß Neuhaus. Wenn auch der Erste Weltkrieg den Bau des Waldfriedhofs erschwerte und verzögerte, so führte er auch zu einer wesentlichen Ergänzung der Konzeption: Angesichts der Zahl der aus Neuhaus stammenden Gefallenen und der in den Lazaretten des Truppenübungsplatzes Sennelager verstorbenen Soldaten beschloss man schon bald, auf dem neuen Friedhof eine Krieger-Gedächtnis-Stätte entstehen zu lassen. Im Juni 1928 wurde der Ehrenhain des Waldfriedhofs Neuhaus eingeweiht.
Auch der „Ausländerfriedhof“ im Bereich des Truppenübungsplatzes Sennelager wird am Vortragsabend in Wort und Bild dargestellt. Während das gemeinsame Begräbnis deutscher und ausländischer Soldaten im 19. Jahrhundert noch selbstverständlich war, führte die zunehmende Nationalisierung nach dem Ersten Weltkrieg zu einer räumlichen Trennung der Leichen. So auch in Paderborn: Hier wurde auf dem Westfriedhof schon 1914 eine Kriegsgräberstätte eingerichtet. Nach Kriegsende wurde die Belegung neu geordnet, Deutsche und Ausländer auf getrennte Blöcke verteilt. Die sterblichen Überreste der englischen, französischen und belgischen Soldaten wurden 1923 in ihre Heimatländer überführt, die russischen Soldaten 1926 umgebettet.

Der Vortrag von Kreisarchivar Wilhelm Grabe findet im Rahmen einer Veranstaltungsreihe statt, zu welcher der Kreisverband des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. 100 Jahre nach dem Beginn des ersten Weltkrieges einlädt.

 

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

Kontakt

Telefon: 05251 308 - 0
Telefax: 05251 308 - 8888
E-Mail senden

 
RAL Gütezeichen
Vorbildliches Europa-Engagement als „Europaaktive Kommunen“