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Pressemeldung vom 09.07.2014

Kreisverwaltung Paderborn investiert 250.000 Euro in Notstromaggregat

Stromausfall: Vorsorge treffen, bevor das Licht ausgeht

Kreis Paderborn (krpb). Ein 200 Tonnen schwerer Kran, der in einem Windpark auf eine 100.000 Volt Starkstromleitung kippt und für einen stundenlangen Blackout in Tausenden von Haushalten sorgt? Wie wahrscheinlich ist das denn? Im Bürener Land hat sich genau das im Oktober vergangenen Jahres ereignet. 45.000 Menschen, vor allem in Lichtenau und Bad Wünnenberg, mussten bis zum Abend ohne Strom auskommen. Im Paderborner Kreishaus tagte der Krisenstab. „Kommunikation und Steuerung der Krise waren auch deshalb ohne Einschränkungen möglich, weil Telefone und Computer funktionierten“, sagt Landrat Manfred Müller. Der Kreis Paderborn hat rund 250.000 Euro in ein neues Notstromaggregat investiert. Dieses soll im Falle eines allgemeinen Stromausfalles die Funktionsfähigkeit der Kreisverwaltung nicht nur im normalen Betrieb, sondern vor allem auch im Krisenfall, aufrechterhalten und sicherstellen.
Das alte Aggregat stammte noch aus den Anfangstagen des Kreishauses, also dem Ende der 1960er Jahre. „Wir haben es aus Gründen der Betriebssicherheit und vor allem der Leistungsfähigkeit ausgetauscht“, sagt der Leiter des Gebäudemanagements der Kreisverwaltung Paderborn, Willi Schumann.

Den Kern des neuen Notstromaggregats bildet ein speziell für diesen Zweck ausgelegter 6-Zylinder-Dieselmotor mit fast 13 Litern Hubraum. Das Aggregat ist von der Leistung her im Stande, den Strombedarf des Dienstbetriebes in den Gebäuden des Kreishausgeländes zu decken, inklusive des neuen Ersatzbaus, der voraussichtlich im Herbst fertiggestellt werden kann. Es kann CO²-freundlich auch mit Biodiesel betrieben werden. Im Falle eines Stromausfalles springt das Aggregat selbstständig innerhalb von Sekunden an und übernimmt die Stromversorgung. Die Server der EDV-Anlage werden in dieser Umschaltphase durch einen Batteriespeicher versorgt, sodass es hier nicht zu einem Ausfall oder Datenverlusten kommen kann. Der Dieselmotor des Notstromaggregats bezieht seine Energie aus einem Tankvolumen von insgesamt 1.300 Litern.

Ein solches Notstromaggregat steht natürlich in keinem Privathaushalt. Doch gleichwohl ist Vorbereitung möglich und wichtig. Niemand mag sich vorstellen, dass Lebensmittel und Trinkwasser einmal nicht zur Verfügung stehen und gleich um die Ecke eingekauft werden können. Was ist, wenn Hochwasser die Straßen unpassierbar, starker Schneefall die Versorgung von Geschäften unmöglich macht? Jenes selbstverständliche Wissen, was die Nachkriegsgeneration noch hatte, ist längst verlorengegangen. Alle vertrauen auf den Normalzustand. So macht sich kaum jemand bewusst, was alles dran hängt, wenn der Strom ausfällt: Die Heizung funktioniert beispielsweise nicht mehr. Das gilt auch für Ölheizungen, denn der Transport des Öls vom Tank zum Brenner, Einspritzung und Zündung funktionieren mittels Strom. Das Licht geht aus, alle elektrischen Geräte wie z.B. die Kaffeemaschine, funktionieren nicht mehr, im Kühlschrank und in der Truhe vergammeln die Lebensmittel, die Küche bleibt kalt.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat einen Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen herausgebracht, der im Internet zum Herunterladen bereit steht und auch bestellt werden kann.

Auszug der wichtigsten Tipps zur Vorsorge, falls Öl-, Gas-, Fernwärme- oder Stromversorgung ausfallen:

• Immer Kerzen, Streichhölzer, Feuerzeuge und Taschenlampen (z.B. eine Kurbeltaschenlampe oder auch Solar- und LED-Leuchten) sowie Batterien im Hause haben.

• Vorräte mit haltbaren Lebensmitteln im Haus oder in der Wohnung lagern, um notfalls auch ein paar Tage überbrücken zu können. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz empfiehlt beispielsweise, pro Person ca. 14 Liter Flüssigkeit (Mineralwasser, Fruchtsäfte, länger lagerfähige Getränke) pro Woche vorrätig zu haben. Gedacht werden sollte auch an Spezialkost, z.B. für Allergiker oder Babys.

• Kleinere Mahlzeiten können auf einem Campingkocher zubereitet werden. Der Freizeit- und Campinghandel hält eine Vielzahl von Geräten bereit, die in solchen Notsituationen behilflich sein können. Wer einen Garten- oder Tischgrill, der mit Holzkohle oder Gas betrieben wird, nutzen möchte, sollte das keinesfalls in der Wohnung oder im Haus tun. Erstickungsgefahr droht! So genannte Heizpilze dürfen niemals in geschlossenen Räumen betrieben werden.

• Eine ausreichende Bargeldreserve stets zu Hause haben, da bei einem Stromausfall auch die Geldautomaten nicht funktionieren.

• Ein batteriebetriebenes Radio vorhalten, um sich im Notfall auf dem Laufenden zu halten. Der Lokalradiosender (Radio Hochstift für den Kreis Paderborn) sollte eingestellt sein.

Mehr Infos unter www.bbk.bund.de.

Mit KATWARN (Kommunales Warn- und Informationssystem) hat der Kreis Paderborn seit Mai 2013 die Möglichkeit, der Bevölkerung in Gefahrensituationen und Katastrophenfällen Warnungen und Verhaltenshinweise direkt aufs Handy zu schicken. Bei Hochwasser oder Stromausfall informiert der Kreis wohnortgenau per Smartphone-App, SMS und auf Wunsch auch per E-Mail. Auch der Deutsche Wetterdienst nutzt das System mit bundesweiten Unwetterwarnungen der höchsten Stufe (violett), z.B. bei schweren Gewittern mit Sturmböen. Jene Bürgerinnen und Bürger, die sich bereits bei KATWARN angemeldet haben, erhielten dann auch zuletzt am Pfingstmontag und am drauffolgenden Dienstag die Warnung vor extremen Orkanböen, heftigem Starkregen und Hagel. Gewarnt und informiert werden kann jedoch nur, wer sich angemeldet hat:
Die kostenlose KATWARN-App steht für Android-Smartphones sowie für das iPhone in den App-Stores zur Verfügung. Per SMS erfolgt die Anmeldung über die Servicenummer 0163 755 88 42 unter der Angabe des Stichworts KATWARN und Eingabe der Postleitzahl des Wohnorts, für den man die Warnungen bekommen möchte. Wahlweise kann man sich auch zusätzlich per E-Mail warnen lassen. Bis auf die einmalige Anmeldung sind auch diese Warnungen kostenlos.

 

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