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09. September 2016

Ein Rucksack für Sprache und Integration

Projekt Rucksack Kita startet in drei Kitas in Delbrück und Hövelhof

Das Projekt „Rucksack Kita“ wurde im vergangenen Jahr bereits erfolgreich in der Kita Heidehaus umgesetzt: (sitzend, von links) Julia Leicht (Elternbegleiterin Rucksack Kita), Gulshat Ouadine und Ingrid Braun (Projektkoordinatorinnen Rucksack Kita); stehend: Michaela Arends (Leiterin Kita Heidehaus), Oliver Vorndran (Leiter Bildungs- und Integrationszentrum), Bernhard Lünz (Geschäftsführer Kommunales Integrationszentrum), Dr. Burghard Lehmann (Geschäftsführer Familie – Osthushenrich – Stiftung), Melanie Struck (Jugendamt der Stadt Paderborn), Jutta Klocke (Sprachförderkraft Kita Heidehaus), Dietrich Honervogt (stellvertretender Bürgermeister Stadt Paderborn). (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Ulrike Sander) 
Das Projekt „Rucksack Kita“ wurde im vergangenen Jahr bereits erfolgreich in der Kita Heidehaus umgesetzt: (sitzend, von links) Julia Leicht (Elternbegleiterin Rucksack Kita), Gulshat Ouadine und Ingrid Braun (Projektkoordinatorinnen Rucksack Kita); stehend: Michaela Arends (Leiterin Kita Heidehaus), Oliver Vorndran (Leiter Bildungs- und Integrationszentrum), Bernhard Lünz (Geschäftsführer Kommunales Integrationszentrum), Dr. Burghard Lehmann (Geschäftsführer Familie – Osthushenrich – Stiftung), Melanie Struck (Jugendamt der Stadt Paderborn), Jutta Klocke (Sprachförderkraft Kita Heidehaus), Dietrich Honervogt (stellvertretender Bürgermeister Stadt Paderborn). (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Ulrike Sander)

Ich packe meinen Rucksack und nehme mit: Deutsche Wörter und Sätze und meine Muttersprache. Das Projekt „Rucksack Kita“ ist im neuen Kindergartenjahr in den Kindergärten Schatenstraße in Hövelhof, St. Johannes und Pusteblume in Delbrück gestartet. „Rucksack Kita“ ist ein Sprachbildungsprojekt und soll die Mehrsprachigkeit von Kindern mit Migrationshintergrund fördern.

Die Stärke des Projektes ist es, dass es Sprachbildung mit Integration vereinbart: „Die Familie erfährt, dass die Mehrsprachigkeit eine wichtige Ressource ist. Wir konnten beobachten, dass die Kinder zwei Sprachen lernen und, dass die teilnehmenden Eltern besser in die Kita und ihre Aktivitäten einbezogen werden“, sagt Dr. Oliver Vorndran, Leiter des Bildungs- und Integrationszentrums (BIZ) des Kreises Paderborn. Seine Mitarbeiterinnen Gulshat Ouadine und Ingrid Braun koordinieren das Projekt „Rucksack“ Kita.

Auch die Familie-Osthushenrich-Stiftung ist von den Erfolgen des Projektes überzeugt und unterstützt es bis 2024 mit 33.600 Euro. „Für uns war es wichtig ein Projekt zu finanzieren, das auf Dauer angelegt ist. Wir wollen Nachhaltigkeit gewährleisten. Die parallele und auf einander abgestimmte Förderung der Herkunftssprache und der deutschen Sprache trägt erheblich zu einer gelingenden Integration bei“, sagt Dr. Burghard Lehmann, Geschäftsführer Familie-Osthushenrich-Stiftung.

„Rucksack Kita“ ist ein Projekt der Kommunalen Integrationszentren im Bundesland Nordrhein-Westfalen, die durch das Teilhabe und Integrationsgesetz NRW ins Leben gerufen wurden. Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Paderborn hat das Projekt im vergangenen Kita-Jahr erstmals in den Kreis Paderborn geholt und setzt damit seinen Auftrag zur Sprachbildung und interkulturellen Öffnung um.

In Kitas und Familienzentren werden sogenannte Rucksackgruppen eingerichtet. Die Eltern lernen in diesen Gruppen, wie sie ihr Kind zu Hause in ihrer Muttersprache fördern können. In der Kita fördern die Erzieherinnen und Erzieher die deutsche Sprache. Das Besondere: Eltern und Erzieher benutzen die gleichen Arbeitsmaterialien, nur in unterschiedlichen Sprachen. Ein Rucksackjahr besteht aus zwölf Bausteinen. Dabei gibt es für Eltern und Erzieher Geschichten, Reime, Mal- und Bastelvorlagen zu zwölf verschiedenen Themen wie Körper, Wetter oder Kleidung.

Das Projekt basiert auf dem Ansatz, dass Kinder eine zweite Sprache besser lernen können, wenn sie ihre Muttersprache beherrschen. „Die Muttersprache gehört zur Identität des Kindes und muss genauso gefördert werden, wie die deutsche Sprache. Die Kinder sollen sich ihrer Herkunft bewusst sein“, sagt Projektkoordinatorin Gulshat Ouadine.

Geleitet werden die Rucksackgruppen von sogenannten Elternbegleiterinnen. Sie halten Kontakt zum Kommunalen Integrationszentrum, werden von dort aus geschult und erhalten Arbeitsmaterialien für die Kinder. Elternbegleiter sind zweisprachige Mütter oder Väter, die sowohl die Erstsprache der Eltern und Kinder, als auch Deutsch sprechen. „Die Elternbegleiterin hat mehrere Funktionen: Sie vermittelt den Eltern die Lerninhalte und ist Bindeglied zwischen Eltern und Kita.“


Leitfaden zum Rucksack - Kita Projekt
Leitfaden zum Rucksack - Kita Projekt

Ziel des Projektes „Rucksack Kita“ ist es, die Zweisprachigkeit der Kinder zu fördern. Das hat mehrere Vorteile: Wer mit zwei Sprachen aufwächst, beherrscht diese ein Leben lang. „Damit ist man auch besser für den Arbeitsmarkt aufgestellt“, sagt Ouadine. Das Sprachgefühl wächst und es ist einfacher später weitere Sprachen zu lernen. Auch die einsprachigen Kinder profitieren von dem Projekt: „Alle Kinder bekommen durch das Projekt ein besseres Gespür für kulturelle Unterschiede und Besonderheiten“, sagt Ouadine.

Das Projekt „Rucksack Kita“ läuft jeweils ein Jahr. In jedem neuen Kindergartenjahr kann die teilnehmende Kita ihre Rucksackgruppe fortführen oder eine neue einrichten. Bis zum Kindergartenjahr 2023/2024 sollen im Kreis Paderborn 103 Rucksackgruppen durchgeführt worden sein. Finanziert wird das Projekt im ersten Jahr vom Kommunalen Integrationszentrum. In den folgenden Jahren trägt die Kita die Hälfte der Kosten; die andere Hälfte kommt aus den Fördergeldern der Familie-Osthushenrich-Stiftung.

Die vier Kitas und Familienzentren, die im vergangenen Jahr erstmals am Projekt „Rucksack Kita“ teilgenommen haben, führen es in diesem Kindergartenjahr fort. Das sind neben der Kita Heidehaus das AWO Kinder- und Familienzentrum, die Katholische Kita St. Franziskus und das Familienzentrum NRW Mistelweg.

 
 
 

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