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22. Mai 2017

Menschen mit Demenz im Quartier

Menschen mit Demenz im Quartier

Gruppenfoto mit Plakat  
Im historischen Rathaus: Die Arbeitsgruppe „Netzwerk Demenz im Kreis Paderborn“ tauscht sich aus. Fotografin: Joanna Becker

Eine Informationsveranstaltung der Arbeitsgruppe „Netzwerk Demenz im Kreis Paderborn“ fand vor kurzem im Rathaus statt. Rund 70 Personen nahmen an der dritten Veranstaltung zu dem Thema im großen Saal des Rathauses teil. Dabei stand das Bestreben im Mittelpunkt, gemeinsam mit Fachleuten aus Medizin, Pflege und psychosozialer Versorgung sowie mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern Antworten und gute Beispiele auf Fragen rund um das Thema der Betreuung von Menschen mit Demenz in Quartieren zu finden.

Das Quartier der an Demenz erkrankten Menschen ist als der vertraute unmittelbare Wohn- und Lebensort zu verstehen. Je älter ein Mensch wird, desto kleiner wird oft sein Aktionsradius und desto mehr wird sein Wohnort zum Lebensmittelpunkt. Im Umfeld der Wohnung sind die Menschen unterwegs, hier möchten sie sich versorgen und gut versorgt wissen. In einer Mischung aus wissenschaftlichen Beiträgen und vielen bereits bestehenden Beispielen aus Stadt und Kreis Paderborn, wurde diese Bedeutung für demenziell erkrankte Menschen und ihre Angehörigen während der Veranstaltung hervorgehoben.

Das „Credo“ der Gesundheits- und Versorgungsplanung sei laut Aussage des Hauptreferenten der Veranstaltung, Pflegewissenschaftler Dr. Bernhard Holle vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), das „Zuhause alt werden“. Dieses entspreche auch den Bedürfnissen der Menschen. Auf der Grundlage von 220 ausgewerteten Studien konnte aus den Äußerungen der zu Hause lebenden demenziell erkrankten Menschen entnommen werden, dass sie als erwachsene und zurechnungsfähige Personen behandelt werden möchten. Wünsche nach Erhalt der eigenen Persönlichkeit und nach Erhalt der Normalität stehen noch vor der Befriedigung der Grundbedürfnisse, wie essen, trinken und schlafen.

In einigen Kurzvorträgen wurden anschließend anschaulich die vielen Initiativen und Projekte vorgestellt, die sich bereits in Wohnquartieren beziehungsweise Nachbarschaften an unterschiedlichen Orten in Stadt und Kreis etabliert haben und die die Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen selbstverständlich in ihre Aktivitäten miteinbeziehen.

So berichtete Sigrid Pape, Leiterin des St. Vincenz-Altenzentrums, wie sich ein Miteinander zwischen der Nachbarschaft Ost und der Altenhilfeeinrichtung entwickeln und eine positive Bindung an die Einrichtung entstehen konnte. Inzwischen zähle die „gelebte Nachbarschaft Ost“ 80 ehrenamtlich tätige Mitglieder, die das gemeinsame Quartiersbüro im Altenzentrum nutzen.
Werner Jülke vom Arbeitskreis „Altersgerechte Quartiersentwicklung in den Städten und Gemeinden des Kreises Paderborn“ erklärte die Zusammensetzung und die Ziele der auf Kreisebene angelegten Quartiersarbeit. So werde verfolgt, mit den beteiligten Vertretung n der Städte und Gemeinden, der Pflege- und Wohnberatungsstellen, den Seniorenbeiräten und Seniorenbüros sowie den Vertretung n der Menschen mit Behinderung neben einem interkommunalen Austausch ein gemeinsames Quartierskonzept zu entwickeln. Dieses solle die örtlichen Besonderheiten mitberücksichtigen.

Weiterhin stellte Michael Kramps vom Seniorenbüro der Stadt Paderborn die Quartiersentwicklung in der Stadt vor, die 2013 durch eine Bundesförderung mit der Einrichtung von Anlaufstellen in den Sozialräumen begonnen hat. Seit 2015 werden in Kooperation mit den Projektpartner, Spar- und Bauverein Paderborn, Caritasverband Paderborn, LWL und Stiftung Bethel sowie der Landesförderung zwei Quartiere, das Quartier Riemeke und das Quartier Süd-Ost in Paderborn weiterentwickelt. Die vom Sozialausschuss der Stadt Paderborn gegründete Begleitgruppe zur gesamtstädtischen Quartiersarbeit unterstützt und begleitet die zahlreichen Aktivitäten im Stadtgebiet.

Margot Becker vom Sozialamt des Kreises stellte dessen „Pflegeportal“ vor. Dieses Pflegeportal ist internetbasiert und bietet wichtige Informationen rund um das Thema Alter, Behinderung, Wohnen und Pflege an. Der Kreis Paderborn möchte mit dem Pflegeportal die Selbstbestimmung der Menschen unterstützen und die vielfältigen Angebote, unter anderem auch zum Thema Demenz, transparent, trägerunabhängig und leicht zugänglich zur Verfügung stellen.

Die Ergebnisse und Beiträge der an die Vorträge anschließenden Tischrunden werden von der Arbeitsgruppe „Netzwerk Demenz im Kreis Paderborn“ aufgenommen und zur Verbesserung der Versorgung der Menschen mit Demenz im Kreis Paderborn schrittweise weiter genutzt.


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