08. Oktober 2018
Erfolgreiches Projekt an Heinz-Nixdorf-Gesamtschule nach Pilotphase verlängert
Schafft Hanna (Name geändert) den Hauptschulabschluss? Vor zwei Jahren waren sich die Lehrer an der Heinz-Nixdorf-Gesamtschule nicht sicher. Zu schlecht waren die Noten der 14-Jährigen, deren Zeugnis nur Vieren und Fünfen aufwies. Um Schüler wie Hanna intensiv und individuell zu fördern, ist das Projekt JobCoaching ins Leben gerufen worden, das die Schüler zusätzlich unterstützt. Zwei Jahre lang wurde das Projekt in einer Pilotphase an der Heinz-Nixdorf-Gesamtschule erprobt – und brachte für Hanna die Wende. Ziel des Projekts ist es, gefährdete Jugendliche so zu fördern, dass sie den Schulabschluss schaffen und einen passenden Ausbildungsplatz finden. Koordiniert wird JobCoaching vom Bildungs- und Integrationszentrum (BIZ) des Kreises Paderborn.
Schülerinnen und Schüler individuell unterstützen
„Nach dem großen Erfolg in der Pilotphase stand für alle Beteiligten außer Frage, dass JobCoaching weitergeführt wird“, erklärt Dr. Oliver Vorndran, Leiter des BIZ. Alle elf teilnehmenden Schülerinnen und Schüler haben den Hauptschulabschluss geschafft – auch Hanna, die nun sogar eine Fachoberschulreife anstrebt. Möglich wird dieser Erfolg durch gezielte und intensive Förderung der gefährdeten Schüler. Neben dem normalen Schulunterricht werden die Teilnehmenden von Lehramtsstudenten der Universität Paderborn und Studenten der Sozialarbeit der Katholischen Fachhochschule intensiv gefördert. „Durch die kleinen Gruppen können die Schüler hier sehr individuell unterstützt werden. Das können wir Lehrer im normalen Schulunterricht gar nicht leisten“, betont Jürgen Püfke, Lehrer und Projektkoordinator an der Heinz-Nixdorf-Gesamtschule.
Nachhaltige Erfolge: Zurück zur Schule und Spaß haben
Die Lehrer schlagen Schüler mit schlechten Schul- und Zukunftsperspektiven für das Projekt vor. Im Coaching erhalten die Jugendlichen dann nicht nur Hilfe, den Unterrichtsstoff besser zu bewältigen, sondern bekommen auch eine erste berufliche Orientierung und lernen die Anforderungen der Arbeitswelt kennen. „Rund 100 Jugendliche verlassen in Kreis Paderborn jedes Jahr die Schule, ohne zu wissen wie es danach weitergeht. Unsere gemeinsame Aufgabe in der Region ist es, jedem Schüler eine Perspektive zu geben“, erklärt Dr. Vorndran die Bedeutung des Projekts. JobCoaching setzt zwei Jahr vor dem Schulabschluss an. Ab der achten Klasse wird mit den Teilnehmern kontinuierlich gearbeitet. „Gerade die lange Laufzeit hat uns von dem Projekt überzeugt. Denn hier können eine langfristige Stabilisierung der Jugendlichen erfolgen und nachhaltige Erfolge erzielt werden“, begründet Dr. Burkhard Lehmann, Geschäftsführer der Osthushenrich-Stiftung das Engagement seiner Stiftung für JobCoaching. Mit insgesamt 4.000 Euro hat die Stiftung die Pilotphase unterstützt. Die Kooperationspartner Kreis Paderborn und die Agentur für Arbeiten zahlten zusammen 13.500 Euro.
„JobCoaching ist krass, weil ich hier wieder Spaß an Schule bekommen habe“, findet Pauline (Name geändert), die nun ebenfalls dank JobCoaching ihren Hauptschulabschluss in der Tasche und eine Ausbildung begonnen hat. Mit dem Schulabschluss der ersten Teilnehmer im Sommer ist auch die Pilotphase des Projekts zu Ende gegangen. Angesichts des großen Erfolgs ist JobCoaching nun fester Bestandteil des Angebots der Schule und zehn neue Schülerinnen und Schüler haben nun die Chance, ihre Zukunft nachhaltig positiv zu verändern.
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