14. Dezember 2018
Czwerwony, kırmızı, roşu – oder zu Deutsch: „Rot“. Fünfzehn verschiedene Sprachen werden in der Kita Heidehaus in Paderborn gesprochen. Ein Problem? Ganz und gar nicht, findet die stellvertretende Kita-Leiterin Ella Palnau: „Für uns ist die Vielfalt der Sprachen eine Selbstverständlichkeit und eine Bereicherung und das wollen wir auch unseren Kindern zeigen.“
Deshalb hat die Einrichtung zum fünften Mal in Folge an den jährlichen Aktionswochen „Sprachschätze der Welt“ des Bildungs- und Integrationszentrums (BIZ) des Kreises Paderborn teilgenommen.
Mehrere Sprachen zu sprechen zeugt vom großen kulturellen Reichtum
Über 40 Veranstaltungen in Kindergärten, Schulen und kulturellen Einrichtungen haben in den letzten Wochen im gesamten Kreisgebiet stattgefunden. „Mehrere Sprachen zu sprechen, ist für viele Menschen in unserem Kreis Alltag und zeugt vom großen kulturellen Reichtum, von dem wir alle profitieren“, begründet Dr. Oliver Vorndran, Leiter des BIZ, warum er und seine Mitarbeiter die Aktionswochen 2014 ins Leben gerufen haben. Von mehrsprachen Theaterworkshops, Auftritten vielsprachiger Frauenchöre oder mehrsprachiges Vorlesen reichen die Ideen und Veranstaltungen der Aktionswochen. Dass schon die Kleinsten sich kreativ und mit viel Spaß mit dem Thema Mehrsprachigkeit auseinandersetzen können, zeigte die Kita Heidehaus im Paderborner Stadtteil Stadtheide. Ihre Aktion lief in diesem Jahr unter dem Motto „Fantastische Kunst: Mit Stift, Schere und Papier erschaffen wir neue Sprachwelten“.
Kunst als Sprache verstehen
Die vielen kleinen Künstler in der Kita lernten, Kunst als Sprache zu verstehen und mit Farben und Materialien ihre Gefühle auszudrücken und Situationen zu beschreiben. Durch das gemeinsame Sprechen über die eigenen Kunstwerke und die Gemälde bekannter Künstler erweiterten sie ihren Sprachschatz und erschlossen sich neue Sprachwelten. „Eine große Hilfe waren die Eltern unserer Kita-Kinder. Sie haben zum Beispiel den Kindern gezeigt, wie die verschiedenen Farben in ihrer Muttersprache heißen“, so Jutta Klocke, die Erzieherin und pädagogische Sprachförderkraft in der Einrichtung.
Highlight für alle war der Auftritt eines großen Künstlers: dem Paderborner Maler Herman Reichold. „Ich spiele in meinen Werken häufig mit Worten und ihren doppelten Bedeutungen oder wie Gesprochenes anderes verstanden und interpretiert werden kann“, erklärt der Künstler. Für die Projekttage brachte er seine Kunst buchstäblich auf Augenhöhe mit den Kindern. Zusammen mit ihnen krabbelte und malte er auf dem Boden. Heiß begehrt bei den Kindern waren seine Motivvorlagen, die sich die kleinen Künstler wünschen durften und dann selbst vervollständigten. „So hat jeder am Ende des Tages einen echten Herman mit nach Hause genommen“, schmunzelt die stellvertretende Leiterin Ella Palnau.
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