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15. März 2019

„Der Arzt hat seinen Patienten im Blick, wir die gesamte Gesellschaft“

- Am 19. März 2019 wird erstmals der „Tag des Gesundheitsamtes“ begangen

Zu sehen ist eine Bürgerin bei einer Augenuntersuchung im Kreis Gesundheitsamt durchgeführt von Yvonne Tenthoff 
Gesundheitsgutachten und Tauglichkeitsprüfungen sind Teil der Aufgaben des Kreisgesundheitsamtes – die Medizinische Fachangestellte Yvonne Tenthoff führt einen Sehtest durch.

Es gibt den Tag der Spaghetti (4. Januar), den Internationalen Tag der Seifenblasen (5. Oktober) oder den Welt-Milchtag (1. Juni). Braucht da es da wirklich noch einen „Tag des Gesundheitsamtes“? Ja, findet das Robert Koch-Institut, auf dessen Initiative der 19. März in diesem Jahr zum ersten Mal den Gesundheitsämtern gewidmet ist. „Ja!“, findet auch Uwe Litwiakow, Leiter des Gesundheitsamtes des Kreises Paderborn. „Der Öffentlichen Gesundheitsdienst spielt eine tragende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit der Bevölkerung“, so Litwiakow.

Ein Blick zurück in die Vergangenheit: Die Wurzeln des Öffentlichen Gesundheitswesens reichen bis ins Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Als sein Gründervater in Deutschland gilt Johann Peter Frank – dessen Geburtstag daher auch als Gedenktag gewählt wurde. Er formulierte bereits 1776, dass es neben Krankheiten, die sich nur auf den Kranken und seinen Arzt auswirken, auch Entwicklungen und Krankheiten gibt, die sich auf die gesamte Bevölkerung auswirken und deshalb hier das Eingreifen des Staates gefordert ist. „Der Arzt hat seinen individuellen Patienten im Blick, wir die gesamte Gesellschaft“, fasst Uwe Litwiakow den Leitsatz der öffentlichen Gesundheitsfürsorge zusammen.

Zu den Aufgaben des Gesundheitsamtes gehören die Bekämpfung von epidemischen Krankheiten, Beratung und Unterstützungsangeboten für Familien, Mütter- und Schwangeren oder auch die hygienische Überwachung von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtung, Kindergärten oder Arztpraxen. Auch die Trinkwasserqualität zu überwachen, gehört zu den Aufgaben des Gesundheitsamtes. Weniger bekannt ist oftmals, dass das Gesundheitsamt viele Aufgaben in der Prävention von Krankheiten wahrnimmt. Und gerade in diesem Bereich wandelt sich seit einigen Jahren die Arbeit der Öffentlichen Gesundheitsfürsorge enorm. Früher wurde auf landesweite Kampagne gesetzt, die den Menschen einen gesunden Lebenswandel näher bringen sollten: nicht Rauchen, weniger Alkohol, mehr Sport. Mittlerweile hat man aber erkannt, dass ohne den lokalen Bezug auch der örtlichen Gesundheitsämter diese Kampagnen ins Leere laufen. „Was bringt es, den Leuten zu sagen, sie sollen regelmäßig Sport treiben oder ihren Kindern das Schwimmen beibringen, wenn es vor Ort weder eine öffentliche Turnhalle noch ein Schwimmbad gibt?“, erklärt Litwiakow. Hier versteht sich das Kreisgesundheitsamt als moderner Dienstleister für die Bürger, der Angebote und Vernetzungen schaffen will, wo diese fehlen.

Gesundheitsamt berät neutral

Zum Service für die Bürger zählt auch ein großes Informations- und Beratungsangebot. Wobei der oberste Paderborner Gesundheitsschützer dabei besonders die Neutralität und damit die Qualität dieses Angebots unterstreicht. „Wir wollen keine Pillen oder einen Reha-Kurs vertreiben und verfolgen auch sonst keine wirtschaftlichen Interessen. Uns liegt allein die Gesundheit der Menschen am Herzen“, so Litwiakow. Auch wenn es die Ärzte und das geschulte Fachpersonal im Kreisgesundheitsamt viel mit Menschen und ihren Schicksalen zu tun haben, haben sie dabei doch stets die gesamtgesellschaftliche Bedeutung im Blick. Wenn sie zum Beispiel die jährlichen Schuleingangsuntersuchungen durchführen, verraten ihnen die Ergebnisse mehr als nur den Gesundheitszustand des einen zukünftigen Schulkindes. „Wir können so feststellen, wenn die Impfzahlen nach unten gehen oder ob in bestimmten Stadtteilen und Orten sich Auffälligkeiten häufen. Dann können wir Maßnahmen in Gang setzen“, sagt der Leiter des Gesundheitsamtes.

Nicht zuletzt ist es außerdem die Aufgabe seiner Mitarbeiter, sich um die Menschen zu kümmern, die sonst nur schwer ihren Weg zu Ärzten finden wie zum Beispiel psychisch Kranke oder Obdachlose. „Ich glaube, unsere Arbeit wird zu oft als selbstverständlich oder gar als lästig empfunden, z.B. bei Kontrollen. Dabei können wir uns in Deutschland glücklich schätzen, einen solch hohen Standard in der Öffentlichen Gesundheitsfürsorge zu genießen, der letztendlich dem Wohle aller dient“, erklärt Uwe Litwiakow abschließend. Daher freut er sich, dass die Arbeit seiner Mitarbeiter nun erstmals am 19. März durch einen eigenen Gedenktag gewürdigt wird.

 
 
 

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