11. Januar 2019
„Schlachter-Tango“ ist die packende Lebensgeschichte des homosexuellen Juden Ludwig Meyer. Das Doku-Drama wird vom Kreismuseum Wewelsburg zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am Samstag, den 26. Januar, um 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg angeboten.
Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
„Schlachter-Tango“ ist die packende Lebensgeschichte des homosexuellen Juden Ludwig Meyer. Das Doku-Drama wird vom Kreismuseum Wewelsburg zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am Samstag, den 26. Januar, um 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg angeboten.
Der Bielefelder Ludwig Meyer, Sohn eines jüdischen Schlachtereibesitzers, wird 1936 wegen Homosexualität von der Gestapo verhaftet. Als Jude überlebt er Buchenwald und Auschwitz. Nach dem Krieg muss er um die Anerkennung seiner Verfolgung als Jude kämpfen. In den 1950er Jahren, am Rande der
Legalität, eröffnet er das erste Lokal für Homosexuelle in Hannover. In den 60er Jahren zog es ihn nach Hamburg. Dort wurde er 1975 in seiner Wohnung erschlagen aufgefunden.
Der Schauspieler Michael Grunert fand 2000 in der Bielefelder Wochenzeitung einen Artikel, der ihn seitdem nicht mehr losließ. Der Artikel trug die Überschrift ,,Ludwig Meyer - homosexuell und Jude". In Grunert reifte der Gedanke, die packende Lebensgeschichte des Ludwig Meyer auf die Bühne zu bringen, und diesen Gedanken setzte er im Jahr 2010 in die Tat um. Es entstand das Stück „Schlachter-Tango".
In alptraumhaften und grotesken Bildern, mit dokumentarischen Texten und Geschichten, die den Zeitgeist jener Jahre widerspiegeln, entsteht das Bild eines Mannes, der sich seine Identität und Menschenwürde nicht nehmen lässt.
Michael Grunert ist seit 1986 Mitglied des Theaterlabors. Er war in dieser Zeit an nahezu allen Projekten und Produktionen des Ensembles als Schauspieler beteiligt. Seit 2005 kommen verschiedene Regiearbeiten hinzu: “Glückliche Tage“; „Blindband“; „Schlachter-Tango“; „Odyssee“. Tourneen führten ihn mit dem Team durch Deutschland, ins europäische Ausland und nach Kanada.
Der Eintritt beträgt 5 €, ermäßigt 3 € und ist für Inhaber einer Jahreskarte kostenlos. Karten können unter Telefon 02955 7622-0 reserviert werden.
Die Veranstaltung findet in Kooperation dem „Gedenktag 2. April in Wewelsburg – Verein wider das Vergessen und für Demokratie e.V.“.
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit. Beim Eintreffen fand sie noch rund 5.800 entkräftete und kranke Häftlinge vor. Seit 2005 wird am Jahrestag der Befreiung nicht nur der Opfer in Auschwitz sondern aller Opfer des Nationalsozialismus gedacht: Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, Menschen mit Behinderungen und anderen Menschen, die aus politischen oder rassenideologischen Gründen, wegen ihres Glaubens oder ihrer Weltanschauung verfolgt wurden. Ausgerufen durch die Vereinten Nationen ist es der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.
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