07. Februar 2019
"Unser Ziel ist es, unerwartete und längerfristige Unterrichtsausfälle an den insgesamt 47 Grundschulen im Kreisgebiet erfolgreich zu überbrücken“, betont Schulrat Torsten Buncher.
Ob Krankheit, Klassenfahrten oder auch Fortbildungen: Unterrichtsausfall kennt jede Schule. Schulleitungen müssen dann improvisieren; bei längeren Ausfällen kann es eng werden. Eltern machen sich Sorgen, ob fehlende Stunden die Chance ihrer Kinder beeinträchtigen. Das Schulamt des Kreises Paderborn möchte gegensteuern und hat neun junge Lehrkräfte eingestellt. „Unser Ziel ist es, unerwartete und längerfristige Unterrichtsausfälle an den insgesamt 47 Grundschulen im Kreisgebiet erfolgreich zu überbrücken“, betont Schulrat Torsten Buncher. Mit der Neueinstellung stehen im Kreis Paderborn insgesamt 17 Lehrkräfte als Vertretungsreserve zur Verfügung.
Schulrat Torsten Buncher: "Sie sind eine Art Feuerwehr für die Grundschulen".
Zusammen mit Karin Wibbeke vom Schul- und Sportamt des Kreises Paderborn begrüßte Buncher die neuen Lehrkräfte zum „Dienstantritt“. Buncher zeigt sich erleichtert über den Pool an zusätzlichen Fachkräften. „Sie sind immer da, wenn es brennt. Sie sind eine Art Feuerwehr für unsere Grundschulen“, bekräftigte der Schulrat. Ihre Dienststelle haben die neun Lehrkräfte im Schulamt für den Kreis Paderborn mit Sitz in der Rathenaustr. 96 in Paderborn. Von dort werden sie auf Anfrage der Grundschulen des Kreises Paderborn zu den insgesamt 60 Standorten geschickt.
Zwei Jahre lang als „Feuerwehr“ an den Grundschulen im Kreisgebiet unterwegs zu sein, „erfordert sehr viel Flexibilität und hohe Einsatzbereitschaft von den Lehrkräften“, erläutert Buncher. Anderseits eröffne die „Springertätigkeit“ die Chance, viele Schulen mit unterschiedlichen Unterrichtskonzepten kennen zu lernen und damit sehr viel mitnehmen zu können. Erstmalig sind auch vier so genannte Seiteneinsteiger mit Studienabschlüssen in Musik- und Sportwissenschaften dabei, „die uns langfristig zudem helfen, dem Mangel an Lehrkräften gerade in diesen Fächern entgegenzuwirken“, betont Buncher. Seiteneinsteiger mit fachlich passenden Studienabschlüssen nehmen berufsbegleitend an einer Fortbildung teil, die die pädagogischen Grundlagen des Lehrberufs vermittelt. Buncher sieht zudem die Chance, dass Seiteinsteiger aufgrund ihrer persönlichen Biographie zusätzliche Impulse in den Schulalltag einbringen könnten. Nach zwei Jahren werden die neuen Lehrkräfte an eine feste Grundschule wechseln.
Der Vertretungspool ist eine Initiative des Landes NRW, um Unterrichtsausfall zu verringern bzw. zu vermeiden. Deshalb wird seit August 2006 eine schulübergreifende Vertretungsreserve für Grundschulen bei den Schulämtern gebildet. Diese Stellen werden grundsätzlich per Ausschreibung durch die Schulämter vergeben. An der Ausschreibung teilnehmen können nur ausgebildete Lehrkräfte.
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