23. Januar 2020
Bundesweiter Beleuchtungs-Flashmob aller Gedenkstätten am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust: Wewelsburg wird am 27. Januar von 17 bis 19 Uhr beleuchtet sein
In diesem Jahr jährt sich zum 75. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs und damit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland und vielen europäischen Ländern. Das Kriegsende bedeutete zunächst das Ende von Verfolgung, Mord, Ausbeutung und Unterdrückung. Gleichzeitig war es für viele jedoch nicht das Ende ihres Leidensweges, als sie feststellen mussten, dass ihre Angehörigen umgebracht worden waren oder sie kein Zuhause mehr hatten. Für sie hörte die Dunkelheit nicht auf. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Gefangenen des Konzentrationslagers Auschwitz. Dort starben im Zeitraum 1940 bis 1945 über 1,5 Millionen Menschen. Die Vereinten Nationen erklärten diesen Tag der Befreiung zum Internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust. Viele Gedenkstätten möchten an diesem Tag ein Zeichen setzen gegen Fremdenfeindlichkeit und wachsendem Antisemitismus und beteiligen sich von 17 bis 19 Uhr an einem bundesweiten Beleuchtungs-Flashmob. An der illuminierten Wewelsburg werden am Montag, 27. Januar, die Namen der 1.285 Todesopfer des KZ Niederhagen vorgelesen.
Der Reichsführer der SS, Heinrich Himmler, hatte die Wewelsburg mit dem Ziel gepachtet, sie zu einem Führungszentrum seiner Organisation umzubauen. Die Pläne waren gigantisch. In letzter Konsequenz hätte das Dorf Wewelsburg weichen müssen. Um genug Arbeitskräfte für den Ausbau zu bekommen, wurde in unmittelbarer Nachbarschaft das KZ Niederhagen errichtet. 1285 Häftlinge starben an den qualvollen Arbeits- und Lagerbedingungen.
Die Teilnahme am bundesweiten Beleuchtungsflashmob ist ein Kooperationsprojekt vom Kreismuseum Wewelsburg, „Gedenktag 2. April in Wewelsburg – Verein wider das Vergessen und für Demokratie e.V.“, Evangelische Kirchengemeinde Büren-Fürstenberg, Pastoralverbund Büren – St. Jodokus Wewelsburg, Demokratie-Büro Kreis Paderborn und Bildungspartnerschulen der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933-1945.
Das Vorlesen der Namen in der Burggräfte beginnt nach der Blumenniederlegung des Vereins „Gedenktag 2. April“ am Mahnmal auf dem Appellplatz des ehemaligen KZ Niederhagen in der Ahornstraße. Der Zugang zur Gräfte erfolgt durch das Wachgebäude. Es werden warme Getränke angeboten, um der Kälte zu trotzen.
Die Gedenkstätte ist an diesem Tag von 16 – 20 Uhr geöffnet.
Im Laufe des 27. Januar wird die Internetseite www.lichter-gegen-dunkelheit.de freigeschaltet, mit Fotos von der Aktion.
Bilder des Beleuchtungsflahsmobs werden unter #LichterGegenDunkelheit auch in den Sozialen Medien verbreitet.
Im Konzentrationslager Auschwitz starben in den Jahren 1940 bis 1945 über 1,5 Millionen Menschen – unter ihnen vor allem Juden, Sinti und Roma. Das KZ war ein Lagerkomplex bestehend aus dem Auschwitz-Stammlager, dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und dem Arbeitslager Auschwitz-Monowitz. Diese drei Konzentrationslager wurden von 1940 bis 1945 am Westrand der polnischen Stadt Owięcim errichtet. Zu dem Lagerkomplex gehörte auch eine Vielzahl von Neben- oder Außenlagern in der Region. Die europaweit gefangen genommenen Menschen wurden per Bahn in das KZ Auschwitz transportiert. Es handelte sich um die räumlich größte Ansammlung von Konzentrationslagern des damaligen Deutschen Reichs.
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit. Beim Eintreffen fand sie noch rund 5.800 entkräftete und kranke Häftlinge vor. Seit 2005 wird am Jahrestag der Befreiung nicht nur der Opfer in Auschwitz, sondern aller Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Ausgerufen durch die Vereinten Nationen ist es der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.
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