13. Januar 2020
Zehn Jahre JobCoaching des Bildungs- und Integrationszentrums des Kreises und der Agentur für Arbeit an der Gesamtschule Elsen
Wenn das Ende der Schulzeit naht, dann gibt es Schüler, die mit anderen um die besten Noten in den Prüfungen wetteifern und fröhlich Pläne schmieden für die Zeit danach. Es gibt aber auch Schüler, die noch keine Vorstellung davon haben, was aus ihnen nach dem Schulabschluss werden soll– ja, die noch nicht mal wissen, ob sie den Abschluss überhaupt schaffen. Genau für diese Schülerinnen und Schüler gibt es seit zehn Jahren das Projekt JobCoaching an der Gesamtschule Elsen. Ins Leben gerufen und finanziert wird es vom Bildungs- und Integrationszentrum des Kreises Paderborn und der Agentur für Arbeit. Die Osthushenrich Stiftung unterstützt das Projekt in Elsen für drei Schuljahre jährlich mit 8.200 Euro.
„Ich verstehe jetzt im Unterricht viel mehr“, freut sich eine der Schülerinnen im Projekt. Wie die anderen 40 Teilnehmenden erhält sie durch einen Coach eine Einzelförderung. „Wir arbeiten in Ruhe und in dem Tempo, das der jeweilige Schüler benötigt“, erklärt Coach Giulia Ademaj. Und der andere Coach Jonas Hüster ergänzt: „Durch diese Eins-zu-eins-Betreuung wird eine Beziehung zwischen mir und dem Schüler aufgebaut. Mit Vertrauen lernt man besser!“ Die Coaches arbeiten vier bis sechs Stunden in der Woche mit den Schülern und sind Lehramtsstudenten der Universität Paderborn und Studenten der Sozialarbeit der Katholischen Hochschule Paderborn.
Doch nicht nur bessere Noten sind das Ziel des JobCoaching. Die teilnehmenden Schüler beschäftigen sich auch mit ihren Perspektiven nach der Schule.
„Der Einstieg ins Berufsleben ist für die Jugendlichen ein bedeutsamer Schritt in Richtung Erwachsenenwelt. Im Vorfeld müssen sie dazu individuelle Entscheidungen treffen, welche ihren persönlichen Weg durch das Bildungs- und Ausbildungssystem schon früh vorzeichnen können“, erklärt Petra Münstermann vom Bildungs- und Integrationszentrum des Kreises.
Damit die Schüler diese Entscheidungen gezielt und bewusst treffen können, ist ihr erster Schritt beim JobCoaching ein Kompetenzcheck. Hier werden vier Bereiche getestet: soziale, verbale, mathematisch-logische und handwerklich-technische Fähigkeiten. „Das ist für viele Schüler nicht nur ein Kompetenz- sondern auch ein Realitätscheck. Vielen fällt es schwer, ihre eigenen Stärken richtig einzuschätzen. Das ist aber notwendig, um eine erfolgreiche Berufswahl zu treffen“, verdeutlicht Hendrik Stoya, Schulsozialarbeiter und Projektkoordinator für JobCoaching an der Gesamtschule Elsen.
Praktika in Betrieben zur Erkundung der Arbeitswelt und ein Seminar „Erfolgreich Auftreten und Kommunizieren“ runden das Programm ab. „Die Schüler sind nach den zwei Jahren JobCoaching deutlich selbstbewusster und kommunikativer, ihre Noten haben sich verbessert und im Idealfall beenden sie das Projekt mit einem klaren Berufswunsch“, so Petra Münstermann. Nach zehn Jahre JobCoaching an der Gesamtschule Elsen sprechen die Zahlen deutlich für das Projekt. 249 Schülerinnen und Schüler haben bisher daran teilgenommen, bei vielen davon war der Schulabschluss gefährdet. 196 von ihnen konnten dank JobCoaching ihre Schullaufbahn erfolgreich mit dem Hauptschulabschluss oder der Fachoberschulreife abschließen.
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