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21. Januar 2020

Vom Alltag der Häftlinge in der Wewelsburg

Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ am Sonntag, 26. Januar 2020, um 15 Uhr im Kreismuseum Wewelsburg

In der Wewelsburg werden Biografien von Menschen vorgestellt, die aus religiösen, politischen und rassistischen Gründen vom NS-Regime verfolgt und ermordet wurden. Zu den Verfolgten zählen auch die Zeugen Jehovas, damals auch „Ernste Bibelforscher“ genannt. Sie benutzten schon früh zur öffentlichen Verkündigung Koffergrammophone. (Foto: Lina Loos für das Kreismuseum Wewelsburg) 
In der Wewelsburg werden Biografien von Menschen vorgestellt, die aus religiösen, politischen und rassistischen Gründen vom NS-Regime verfolgt und ermordet wurden. Zu den Verfolgten zählen auch die Zeugen Jehovas, damals auch „Ernste Bibelforscher“ genannt. Sie benutzten schon früh zur öffentlichen Verkündigung Koffergrammophone. (Foto: Lina Loos für das Kreismuseum Wewelsburg)

Die Wewelsburg steht seit dem 12. Jahrhundert auf einem Bergsporn hoch über dem Almetal. In den Jahren 1933 bis 1945 geriet die Burg in den Fokus von Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, der das Renaissanceschloss mit seinem charakteristischen, dreieckigen Grundriss zu einer zentralen Versammlungsstätte für die SS ausbauen wollte.

Die umfangreichen und schweren Bauarbeiten mussten seit 1939 von Häftlingen des am Ortsrand gelegenen Konzentrationslagers Niederhagen/Wewelsburg geleistet werden. Besucherinnen und Besucher der Wewelsburg erfahren am Sonntag, 26. Januar um 15 Uhr in einer öffentlichen Führung auch, wie die Häftlinge im Konzentrationslager lebten und litten. Treffpunkt ist das Eingangsfoyer im ehemaligen Wachgebäude der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945.

Die deutschen Häftlinge des KZ Niederhagen bei Wewelsburg kamen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten. Ein kleine, die Lagerentwicklung prägende Gruppe waren die Zeugen Jehovas, damals auch „Ernste Bibelforscher“ genannt. Sie sind eine Glaubensgemeinschaft, die in der nahen Erwartung des „Reiches Gottes“ auf Erden lebt. Durch ihre Weigerung, sich weltlichen Führern unterzuordnen, so verweigerten sie u.a. auch den Hitler-Gruß, wurden sie von den Nationalsozialisten verfolgt und inhaftiert.

Der Rundgang führt durch die historischen Räume des ehemaligen Wachgebäudes, in denen die Ausstellung auf rund 850 m² einen ausführlichen Einblick in die ideologischen Grundlagen der Schutzstaffel (SS) der NSDAP und deren verbrecherische Konsequenzen gibt. Gezeigt werden sowohl die lokalen Ereignisse in Wewelsburg, als auch die europäischen Dimensionen der SS-Aktivitäten. Vorbei an einem 1941 von KZ-Häftlingen gebauten Weinkeller werden die Besucherinnen und Besucher auch in den Schlossgraben der Burg geführt. Von dort aus können die im Nordturm befindlichen Räume „Gruft“ und „Obergruppenführersaal“ besichtigt werden.

Bei der Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ handelt es sich um die einzige museale Gesamtdarstellung der Geschichte und Verbrechen der SS. Inhaltlich endet die Ausstellung nicht 1945, sondern beleuchtet unter anderem die Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg, die heutige Rezeption des historischen Ortes Wewelsburg und das Nachkriegsleben von Tätern und Opfern.

Eintritt für die Führung: Erwachsene 3 €, ermäßigt 1,50 €, Familienkarte 6 €.

Für Inhaber einer Jahreskarte ist die Führung kostenlos.

 
 
 

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