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07. April 2025

Erfolgreiches Projekt geht in Salzkotten an den Start

Gesamtschule schickt Jugendliche ins „JobCoaching“

Begleiten junge Menschen gemeinsam auf ihrem Weg  
Begleiten junge Menschen gemeinsam auf ihrem Weg

Kreis Paderborn (krpb). Pflichtbesuche in der Schule waren früher nicht so Angelos Ding. 200 Fehlstunden im Jahr und Noten im Keller: nicht ungewöhnlich für den ehemaligen Gesamtschüler. Grundlegend anders wurde seine Einstellung in der 9. Klasse - mit dem Start in das so genannte JobCoaching. Dieses Angebot zur Berufsorientierung richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die sich gezielt auf eine Ausbildung ihrer Wahl vorbereiten möchten, um so ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu erhöhen.
Die Möglichkeit, sich auf diesem Weg coachen zu lassen, bekommen seit diesem Jahr auch die Neunt- und Zehntklässler der Gesamtschule Salzkotten. Gemeinsam mit Hilfe individueller JobCoaches und Seminaren an der vhs Paderborn steigen sie tief in das Thema Persönlichkeitsentwicklung ein, arbeiten eigene Stärken heraus und formulieren klare Berufs- und Anschlussziele. Ist es für den einen wichtig zu erfahren, wie es gelingen kann, Ängste zu überwinden, verspricht ein Knigge-Training dem anderen ein sicheres Auftreten und Präsentieren.

Koordiniert wird das JobCoachingangebot durch das Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Paderborn (BIZ), finanziert wird zu gleichen Teilen vom Kreis Paderborn und der Agentur für Arbeit.
Die Organisation vor Ort in Salzkotten übernimmt Lehrerin und Berufswahlkoordinatorin Natalja Schulz. „Das JobCoaching ist eine wertvolle Unterstützung für die Jugendlichen, um selbstbewusst in die Zukunft zu blicken. Und das Beste ist, dass dies ganz wertfrei und ohne Benotung geschieht“, erklärt Schulz.

„Durch das Programm verbessern sich die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt deutlich“, weiß Andrea Wesemann von der Agentur für Arbeit. 10 Schülerinnen und Schüler nutzen im ersten Durchgang an der Gesamtschule in Salzkotten diese Chance. Ab Sommer kommen weitere hinzu.
Das Coaching geschieht nicht im Klassenverband, sondern individuell. Empfohlen für das zweijährige, schulbegleitende Projekt werden die Jugendlichen z.B. von ihren Klassenlehrerinnen und -lehrern. Kriterien für die Entscheidung sind schlechte Noten oder ein auffälliges Sozialverhalten.

„Vor 17 Jahren begann die Erfolgsgeschichte des JobCoachings im Kreis Paderborn. 20 junge Menschen gingen damals mit, ein Jahr später verdoppelte sich die Zahl“, berichtet Annette Mühlenhoff, zuständige Dezernentin des Kreises Paderborn. Bis heute werden jährlich an unterschiedlichen Schulen junge Menschen auf ihren ganz persönlichen Weg geschickt. Viele von ihnen an die Hand genommen hat Hendrick Stoya. Der Schulsozialarbeiter entwickelte das Konzept 2007. Seitdem ist er der Antreiber und Motor des Ganzen. 2008 ging das JobCoaching an der Gesamtschule Elsen an den Start. 340 Schülerinnen und Schüler haben seitdem allein an dieser Schule am Programm teilgenommen. Hätten nicht erfolgreicher zusammenwirken können – Schulsozialarbeiter Hendrick Stoya und sein „Zögling“ Angelo

„Im Alltag haben wir mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun“, erklärt Stoya. „Da sind junge Leute, die sich Unterstützung wünschen und Jugendliche, die von sich behaupten, nichts zu können. Viele wurden durch Misserfolge kultiviert. Genau da schauen wir hin“, erklärt der 65-Jährige.

Angelo startete beispielsweise als Dachdecker-Praktikant. Keine gute Idee, wie der Vollblut-Kfz-Mechatroniker von WELLER Paderborn heute rückblickend weiß. Auf die richtige Spur brachte auch ihn Hendrik Stoya. Völlig ahnungslos, was das Schreiben von Bewerbungen, berufliche Möglichkeiten und Qualifikationen anging, ließ sich der damals 15-Jährige auf das Projekt ein. Heute sagt er: „Ich bereue meinen Weg, freiwillige Praktika und Workshops keine Sekunde“. Sein Rat an die Jugendlichen von heute: „Probiert alles aus. Es wird auf jeden Fall das Richtige für euch dabei sein und euch glücklich machen“. Gegen die - nach außen strahlende - „Kein-Bock-Einstellung“ aus der Schule musste Angelo im Betrieb natürlich ankämpfen. „Im zweiten Lehrjahr konnte ich die ganze Mannschaft hier aber umstimmen und eine andere Einstellung von mir zeigen“.

„Erfolgsgeschichten wie diese motivieren alle Verantwortlichen im Netzwerk, weiterzumachen“, weiß Ann-Kathrin Strunz vom Bildungs- und Integrationszentrum. Interessierte Personen, die sich diesem Netzwerk anschließen und als JobCoach unterstützen möchten, sind immer gefragt. Interessierte erhalten Informationen bei Ann-Kathrin Strunz vom BIZ unter strunza@kreis-paderborn.de oder 05251 308 4622.

Derzeit durchgeführt wird das Projekt „JobCoaching“ an der Gesamtschule Elsen, der Heinz-Nixdorf-Gesamtschule in Paderborn, der Europagesamtschule Delbrück und jetzt auch an der Gesamtschule Salzkotten.


Bildunterzeilen

Foto oben: 

Begleiten junge Menschen gemeinsam auf ihrem Weg –
(hinten v.l.) Andrea Wesemann (Agentur für Arbeit), Ann-Kathrin Strunz (Bildungs- und Integrationszentrum), Lisa Meschede (Stadt Salzkotten), Annette Mühlenhoff (Dezernentin Kreis Paderborn), Natalja Schulz (Lehrerin Gesamtschule Salzkotten), Christoph F. Rehrmann (diaktischer Leiter der Gesamtschule)
(vorne v.l.) Anna Sander (vhs Paderborn), Joshua Edelsbacher (vhs Paderborn) und Iris Pape (vhs Paderborn)


Foto rechts:

Hätten nicht erfolgreicher zusammenwirken können – Schulsozialarbeiter Hendrick Stoya und sein „Zögling“ Angelo

 
 
 

Kontakt

Frau Strunz
Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Paderborn

Tel. 05251 308-4622
Fax 05251 308-894699
E-Mail-Adresse E-Mail senden
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Aldegreverstraße 10 – 14
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