16. Juli 2025
Landkreise Paderborn und Teltow-Fläming vertiefen Verbindung
Die Städte, Gemeinden und Kreise in der ehemaligen DDR standen unter dem Diktat einer zentralistisch geführten Staatsverwaltung. Nach der Wende galt es, diese Kommunen zu demokratisch verwalteten Gebietskörperschaften mit eigener Verantwortung zu entwickeln. Vielerorts griffen Mitarbeitende aus Verwaltungen der alten Bundesländer dabei mit ins Rad.
Was nach der Wiedervereinigung mit Kreistagsbeschluss vom 8. November 1990 festgelegt wurde und mit beratender Unterstützung seitens des Kreises Paderborn begann, entwickelte sich über viele Jahre zu einer engen und freundschaftlichen Beziehung zwischen dem Landkreis Paderborn und seinem Pendant Teltow-Fläming in Brandenburg. „Wenn auch der Austausch einige Zeit ruhte, so riss die Verbindung dennoch nie ab. Selbst eine Entfernung von über 400 km hindert uns heute nicht daran, uns regelmäßig zu treffen und unsere Freundschaft zu pflegen“, erzählt Ferdinand Flottmeier aus Salzkotten. Als treibender Motor ließ Flottmeier im Jahr 2011 gemeinsam mit dem ehemaligen Kreistagsmitglied Hartmut Schmidt-Riediger die Partnerschaft neu aufleben und begrüßte auch jetzt wieder gute Freunde aus Brandenburg im Paderborner Land. Mit ihnen gemeinsam wurde nun ganz offiziell eine Plakette im Foyer des Kreishauses angebracht. Diese zeigt: hier haben sich zwei gesucht und gefunden.
„Kommen Menschen aus unseren beiden Landkreisen zusammen, fühlt es sich wie eine große Familie an“, erzählt Landrat Christoph Rüther. Dieses Gefühl teilt auch Landrätin Cornelia Wehlan, die per Videobotschaft zum Festakt ins Kreishaus zugeschaltet wurde. „Seit über 30 Jahren leben wir diese tolle Partnerschaft mit lieben Menschen, die uns ans Herz gewachsen sind.“
Um diese Verbindung noch weiter zu intensivieren, entstand beim diesjährigen „Start ins Jahr“ in Büren-Ahden zwischen Christoph Rüther und Cornelia Wehlan die Idee eines Gegenbesuchs. „Wir stellen einfach immer wieder fest, dass unsere Kreise ähnlich ticken. Deshalb möchten wir nun auch unsere dienstlichen Verbindungen ausbauen und voneinander lernen“, so Rüther.
Im Kreishaus in Luckenwalde blickten sie nun über den eigenen Tellerrand hinaus. Dort referierte Landrat Christoph Rüther über den aktuellen Stand in Sachen Digitalisierung und Bevölkerungsschutz in Paderborn und erfuhr im Gegenzug, welche Pläne es in Brandenburg beim Einsatz mit Drohnen im Feuerwehrdienst gibt und wie es der Landwirtschaft vor Ort gelingt, Bürokratie abzubauen. Eingeweiht wurde auch ein Zwilling des hiesigen Bücherbusses, der die Leserinnen und Leser im Landkreis Teltow-Fläming mit beliebten Medien versorgt.
Der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen legte nach einer Besprechung am 13.06.1990 mit den Oberkreisdirektoren und Oberstadtdirektoren durch Runderlass vom 27.06.1990 die Organisation der kommunalen Beratungshilfe für das Land Brandenburg fest.
Der Kreis Paderborn wurde zuständig für die Beratung des Landkreises Zossen. Dieser Aufgabe hat sich der Kreis Paderborn sehr intensiv gewidmet. So wurde Beratungshilfe vor Ort organisiert. Mitarbeiter der Landkreisverwaltung Zossen fuhren zu Arbeitsbesuchen in den Kreis Paderborn. Weiterhin kam es zu einer Abordnung eines Beamten des höheren bautechnischen Dienstes zur Landkreisverwaltung Zossen. Außerdem wurden Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen der Verwaltung fortgebildet und Nachwuchskräfte aus Zossen in der Kreisverwaltung Paderborn ausgebildet.
Am 22.10.1990 beschloss der Kreistag des Landkreises Zossen, mit dem Kreis Paderborn eine Partnerschaft einzugehen. Der Kreistag des Kreises Paderborn stimmte einer Partnerschaft am 08.11.1990 zu.
Beim Neujahrsempfang des Kreistages am 11.01.1991 im Burgsaal der Wewelsburg wurden die Partnerschaftsurkunden unterschrieben und ausgetauscht. Die weiteren Hilfestellungen des Kreises Paderborn, aber auch gemeinsame Veranstaltungen in Ost und West, zeugen von dem Geist dieser Vereinbarung.
Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn
Telefon: 05251 308 - 0
Telefax: 05251 308 - 8888
E-Mail senden