21. Mai 2025
Breit aufgestellte Arbeitsgruppe "Naturpark Plus" benennt konkrete Maßnahmen
Vor einem Jahr hat Landrat Christoph Rüther die Idee eines „Naturpark Plus" ins Gespräch gebracht. Dieses innovative Modell nannte er als Antwort auf den ersten Bürgerentscheid im Kreis Paderborn, bei dem sich 55,1 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gegen die Einrichtung eines Nationalparks in der Egge ausgesprochen hatten. Mit dem Naturpark Plus verfolgt Rüther einen neuen, konstruktiven Ansatz. Das Konzept sieht vor, den bestehenden Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge aufzuwerten, den Naturschutz zu stärken und gleichzeitig die regionale Entwicklung zu fördern. „Wir wollen keine neue Schutzkategorie, sondern mehr Möglichkeiten im bereits vorhandenen Naturpark", macht Rüther deutlich. Ziel sei es, mehr Naturschutz zu erreichen - aber ohne Verbote für die Menschen vor Ort. „Dabei legen wir den Fokus auf bereits vorhandene und im Team erarbeitete Projekte und Ideen".
Das Interesse in der Bevölkerung, an neuen Ideen aktiv mitzuwirken, ist groß. „Direkt nach der Nationalpark-Diskussion sind viele Menschen auf uns zugegangen und haben signalisiert, das Projekt mit uns gemeinsam zu gestalten", resümiert der Landrat. Seit Herbst 2024 holte er deshalb wiederholt Experten des Regionalforstamtes Hochstift, des Verbandes Deutscher Naturparke, der Biologischen Station Kreis Paderborn, des Naturparks Teutoburger Wald/Eggegebirge, des Wasserverbands Obere Lippe, des WLV Kreisverbandes Paderborn, der Bezirksgruppe der Region Hochstift des Waldbauernverbands, der Paderborner Kreisverwaltung und der Politik an einen Tisch, um mögliche Maßnahmen und nächste Schritte zu besprechen. Auch mit Vertretern des Vereins Pro Grün fand ein Austausch zum Naturpark Plus statt.
Bereits in der Umsetzung befindet sich die Wiedervernässung im Wald. Die Renaturierung von Mooren und die Durchgängigkeit von Gewässern wird weiter intensiviert. Mehr Umweltbildung und die Einbindung von Schulen stehen ebenfalls auf der Agenda. Darüber hinaus ist geplant, Wanderwege zu optimieren und so zu gestalten, dass sie für Touristen attraktiv, zugänglich und deutlich sichtbar gekennzeichnet sind. Außerdem wird der Artenschutz durch neue Projekte und die Schaffung von Habitaten auch außerhalb des Gebietes gestärkt, um Tieren wie der Zauneidechse, Uferschwalben, Wiesenvögeln und Baumfalken einen natürlichen Lebensraum zu bieten. Zur Umsetzung von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen in der Fläche ist die Schaffung eines Kompensationsflächenpool geplant. Dazu soll eine kommunale Agentur gegründet werden, die diese Flächen verwaltet und koordiniert.
Das konsequente Agieren im Kreis Paderborn für einen Naturpark Plus verfolgen auch die politischen Vertreter aus Düsseldorf. Dort stellte Landrat Christoph Rüther jetzt die Projekte vor und stieß damit auf Interesse. Umfassend diskutiert wird in der Region derzeit das Thema Wildnisgebiete. Hier sieht der Landrat ebenfalls den Naturpark Plus als Alternative. „Rund um das Thema werden wir mit dem Land eng im Gespräch bleiben. Zudem beziehen wir auch die Bürgermeister aktiv in die Diskussion mit ein, damit alle relevanten Perspektiven Gehör finden und gemeinsam tragfähige Lösungen entwickelt werden können".
Somit zieht der Landrat ein positives Zwischenfazit seiner bisherigen Aktivitäten: „Mit dem Naturpark Plus vertrauen wir auf die, die täglich ihren Job machen - mit Engagement, Verantwortung und einem klaren Blick für die Realität vor Ort. Ihr Wissen und ihre Erfahrung sind unverzichtbar. Ebenso schätzen wir, was über Jahre hinweg von engagierten Menschen und Organisationen aufgebaut wurde". Diese gewachsenen Strukturen verdienten Anerkennung, denn sie bilden die Grundlage für die weitere Entwicklung. „Uns ist wichtig, alle mitzunehmen - durch echtes Miteinander, bei dem alle an einem Strang ziehen. Alle Beteiligten tragen auf individuelle Weise zum Gelingen bei, genau dieses Gemeinsame macht den Unterschied. So kann es gerne weitergehen!"
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