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05. Februar 2024

Warum die Zeugen Jehovas von den Nationalsozialisten verfolgt und inhaftiert wurden

Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ am Sonntag, 11. Februar um 15 Uhr in der Wewelsburg

In der Wewelsburg werden Biografien von Menschen vorgestellt, die aus religiösen, politischen und rassistischen Gründen vom NS-Regime verfolgt und ermordet wurden. Zu den Verfolgten zählen auch die Zeugen Jehovas, damals auch „Ernste Bibelforscher“ genannt. Sie benutzten schon früh zur öffentlichen Verkündigung Koffergrammophone. (Foto: Kreismuseum Wewelsburg, André Heinermann) 
In der Wewelsburg werden Biografien von Menschen vorgestellt, die aus religiösen, politischen und rassistischen Gründen vom NS-Regime verfolgt und ermordet wurden. Zu den Verfolgten zählen auch die Zeugen Jehovas, damals auch „Ernste Bibelforscher“ genannt. Sie benutzten schon früh zur öffentlichen Verkündigung Koffergrammophone. (Foto: Kreismuseum Wewelsburg, André Heinermann)

Die Wewelsburg steht seit dem 12. Jahrhundert auf einem Bergsporn hoch über dem Almetal. In den Jahren 1933 bis 1945 geriet die Burg in den Fokus von Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, der das Renaissanceschloss mit seinem charakteristischen, dreieckigen Grundriss zu einer zentralen Versammlungsstätte für die SS ausbauen wollte. Die umfangreichen und schweren Bauarbeiten mussten seit 1939 von Häftlingen des am Ortsrand gelegenen Konzentrationslagers Niederhagen/Wewelsburg geleistet werden.

Am kommenden Sonntag, 11. Februar erfahren Gäste der Wewelsburg um 15 Uhr in einer öffentlichen Führung auch, wie die Häftlinge im Konzentrationslager lebten und litten.
Treffpunkt für die Führung ist das Eingangsfoyer im ehemaligen Wachgebäude der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945.

Die deutschen Häftlinge des KZ Niederhagen bei Wewelsburg kamen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten. Eine kleine, die Lagerentwicklung prägende Gruppe, waren die Zeugen Jehovas - damals auch „Ernste Bibelforscher“ genannt. Sie sind eine Glaubensgemeinschaft, die in der nahen Erwartung des „Reiches Gottes“ auf Erden lebt. Durch ihre Weigerung, sich weltlichen Führern unterzuordnen und sich u.a. auch gegen den Hitler-Gruß zu stemmen, wurden sie von den Nationalsozialisten verfolgt und inhaftiert.

Der Rundgang am kommenden Sonntag führt durch die historischen Räume des ehemaligen Wachgebäudes, in denen die Ausstellung auf rund 850 m² einen ausführlichen Einblick in die ideologischen Grundlagen der Schutzstaffel (SS) der NSDAP und deren verbrecherische Konsequenzen gibt. Gezeigt werden sowohl die lokalen Ereignisse in Wewelsburg, als auch die europäischen Dimensionen der SS-Aktivitäten. Vorbei an einem 1941 von KZ-Häftlingen gebauten Weinkeller werden die Besucherinnen und Besucher auch in den Schlossgraben der Burg geführt. Von dort aus können die im Nordturm befindlichen Räume „Gruft“ und „Obergruppenführersaal“ besichtigt werden.

Bei der Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ handelt es sich um die einzige museale Gesamtdarstellung der Geschichte und Verbrechen der SS. Inhaltlich endet die Ausstellung nicht 1945, sondern beleuchtet unter anderem die Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg, die heutige Rezeption des historischen Ortes Wewelsburg und das Nachkriegsleben von Tätern und Opfern.

Die öffentliche Führung dauert rund 2 Stunden. 

Die Teilnahme kostet pro Person 3 €. 

Karten können vor Ort oder online auf wewelsburg.de erworben werden.

 
 
 

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