Naturschutzgebiet „Rabbruch und Osternheuland“

In einigen Feuchtwiesen-Schutzgebieten des Kreises Paderborn wurden Bodenordnungsverfahren durchgeführt mit dem Ziel, naturschutzfachlich besonders wertvolle Bereiche in Landeseigentum zu überführen. Mehr als 500 Hektar Feuchtwiesen im Delbrücker und Salzkottener Land wurden von der Bezirksregierung Detmold für Naturschutzzwecke erworben. Um ihren naturschutzfachlichen Wert zu erhalten, ist es notwendig, dass die Feuchtwiesen dauerhaft weiter extensiv bewirtschaftet werden. Der Landwirtschaftliche Kreisverband Paderborn, die Bezirksregierung Detmold und der Kreis Paderborn haben Ende der 1980er Jahre das „Paderborner Modell“, eine Kooperation zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, entwickelt. Dies hat sich sowohl aus Sicht des Naturschutzes, als auch aus Sicht der Landwirtschaft bis heute bewährt.

In diesem Modell tritt der vom Landwirtschaftlichen Kreisverband Paderborn getragene „Verein für Naturschutz, Wasserschutz und Landschaftspflege im Kreis Paderborn e.V.“ (NWL) als Generalpächter gegenüber dem Land Nordrhein-Westfalen und als Unterverpächter gegenüber den einzelnen Landwirten auf. Der NWL bildet somit ein verbindendes Element zwischen den Interessen der Landwirtschaft und denen des Naturschutzes.

Um die Fortführung der extensiven Bewirtschaftung der landeseigenen Grünlandflächen zu gewährleisten, werden die landeseigenen Flächen vom NWL mit detaillierten Bewirtschaftungsauflagen gegen einen geringen Pachtpreis an ortsansässige Landwirte unterverpachtet.

Auf allen landeseigenen Grundstücken ist jegliche Düngung und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ausgeschlossen. Als frühester Termin für die Wiesenmahd ist in der Regel der 15. Juni festgelegt. Die Beweidungsdichte der Rinder auf Dauerweiden darf nicht mehr als zwei Rinder pro Hektar (ab dem 15. Juni vier Rinder) betragen, um Bodennester der Wiesenvögel nicht zu gefährden.