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22. März 2020

Corona-Testung nur nach Richtlinien des Robert-Koch-Instituts

Neueste Zahlen (Stand: 22.3) ++ Landrat, Kassenärztliche Vereinigung und Laborleiter veröffentlichen gemeinsamen Appell

Landrat Müller bei einer Rede 
Landrat Manfred Müller, Kassenärztliche Vereinigung und Laborleiter appellieren gemeinsam an die niedergelassenen Ärzte

Mit Sorge blickt Landrat Manfred Müller auf Italien: Dort müssen so viele Corona-Patienten mit schweren Krankheitsverläufen in überfüllten Krankenhäusern behandelt werden, dass nicht mehr genug Beatmungsgeräte und andere medizinisch notwendige Ausrüstung für alle Patienten vorhanden sind. Noch sind die Krankenhäuser im Kreis Paderborn von solchen Szenarien weit entfernt. Drei (Stand: 22.3., 14.20 Uhr) Corona-Patienten müssen zurzeit stationär behandelt werden, zwei davon auf der Intensivstation, einer wird beatmet. Doch: „Wenn wir morgen Verhältnisse wie in Italien vermeiden wollen, müssen wir heute kluge Entscheidungen treffen“, mahnt Müller.

Die entscheidende Stellschraube, an der der weitere Verlauf der Corona-Krise im Kreis Paderborn heute noch nachhaltig beeinflusst werden kann, ist die Auswahl der Bürger, die auf Corona getestet werden. Darin sind sich der Leiter der Kassenärztliche Vereinigung in Paderborn Dr. Ulrich Polenz, der ärztliche Leiter des Laborzentrums (LADR) Paderborn Dr. Armin Kuhlencord und Paderborns Landrat Müller einig. In der zentralen Anlaufstelle, die der Kreis Paderborn in der Alanbrooke-Kaserne eingerichtet hat, können zurzeit pro Woche bis zu 250 Verdachtsfälle getestet werden. Alle Beteiligte wünschten sich, mehr Menschen testen zu können, doch dies ist zurzeit nicht möglich. „Teströhrchen sind bundesweit Mangelware. Nachschub ist nur schwer zu bekommen“, erklärt Dr. Polenz von der Kassenärztlichen Vereinigung. Doch selbst, wenn der Nachschub kurzfristig einträfe: „Unsere Laborkapazitäten sind bereits jetzt deutschlandweit ausgelastet, sodass wir gar nicht mehr testen können“, betont Dr. Kuhlencord.

Daher ist es umso wichtiger, sich an den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts zu orientieren. „Wir müssen die richtigen Personen testen“, betont Dr. Polenz nachdrücklich. Leider sei das zurzeit nicht immer der Fall. Der Kreis berichtet, dass rund 50 Prozent der Patienten, die mit einer Überweisung ihres Hausarztes in der zentralen Anlaufstelle getestet werden, nicht den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts (RKI) entsprächen. „Die Verunsicherung in der Bevölkerung ist groß. Das ist verständlich“, erklärt Landrat Müller. Und auch, dass jeder gerne für sich persönlich Sicherheit haben möchte. „Doch Menschen, die ohne ausreichende Verdachtsgrundlage getestet werden, verzögern die Testung eines begründeten Verdachtsfalls. Das Wohl der Allgemeinheit muss hier über dem Wunsch des Einzelnen nach Sicherheit stehen“, so der Landrat. Zurzeit gibt es lange Wartezeiten bei der Terminvergabe für die Testung. Zwar macht es keinen Sinn, zu früh zu testen. Grundsätzlich sollte die Testung zwischen dem 7. und 11. Tag erfolgen. „Aktuell laufen wir aber Gefahr, erst nach Ablauf von 14 Tagen einen Termin vergeben zu können. Bei Anordnung einer Quarantäne ist diese Zeit dann bereits abgelaufen!“ berichtet Dr. Constanze Kuhnert vom Kreisgesundheitsamt.

Auch Dr. Polenz und Dr. Kuhlencord appellieren an Bürger und Hausärzte, sich streng an die Richtlinien des RKI zu halten. Getestet werden ausschließlich Menschen mit Symptomen. Wer in den letzten 14 Tagen vor Eintreten der ersten Symptome einen Kontakt zu einem bestätigten COVID 19-Fall hatte oder sich davor in einem internationalen Risikogebiet oder einem der besonders betroffenen Gebiete in Deutschland aufgehalten hat, wird getestet. Diese Gebiete werden vom RKI definiert und ständig aktualisiert. „Wer keine Symptome hat, aber Kontakt zu einem bestätigten Fall oder aus einem Risikogebiet zurückkommt, sollte zum Wohle seiner Mitmenschen, soziale Kontakte meiden und sich auch innerhalb seiner Familie für 14 Tage isolieren“, raten die Ärzte. Eine Broschüre mit Informationen für Menschen, die unter häuslicher Quarantäne gestellt sind, hat der Kreis auf seiner Corona-Informationsseite zum Download bereitgestellt.

Aktuelle Zahlen von bestätigten Corona-Infektionsfällen im Kreis Paderborn. Stand: 22. März, 14.20 Uhr

Insgesamt 88 bestätigte Infektionen. Drei Patienten müssen im Krankenhaus behandelt werden. Zwei davon auf der Intensivstation, einer wird beatmet. Die Infektionsfälle teilen sich wie folgt auf:

  • Altenbeken: 1
  • Bad Lippspringe: 1
  • Bad Wünnenberg: 12
  • Borchen: 1
  • Büren: 4
  • Delbrück: 14
  • Hövelhof: 8
  • Lichtenau: 1
  • Paderborn: 40
  • Salzkotten: 6
 
 
 

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