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Naturschutzgebiet „Buchenwald bei Elsen Bahnhof“


Vegetation

In der Krautschicht des Buchenwaldes treten viele seltene Arten auf, wobei der Reichtum an Geophyten besonders hervorzuheben ist.

Bei den sogenannten Geophyten liegen die Überdauerungsorgane (Erneuerungsknospen) der Pflanzen im Erdboden verborgen, um die Winterzeit unbeschadet zu überstehen. Je nach Überdauerungsorgan wird in Zwiebel-, Knollen- oder Rhizom-Geophyten unterschieden. Durch die in den Überdauerungsorganen gespeicherten Nährstoffe ist die Pflanze in der Lage, bereits sehr früh im Jahr auszutreiben. Dabei nutzt sie das Sonnenlicht, das vor dem Laubaustrieb der Bäume noch bis auf den Boden des Waldes gelangt, um Blüten und Samen zu bilden. Blütezeit und Samenreife der Geophyten sind abgeschlossen, wenn das Laub der Bäume voll entfaltet und dadurch der Waldboden wieder stark beschattet ist. Die Geophyten lagern später die Nährstoffe aus den Blättern wieder in ihre unterirdischen Organe ein, um aus diesen Reserven im nächsten Jahr erneut auszutreiben. Von einigen Arten bleibt im Hochsommer lediglich der Fruchtstand sichtbar, z.B. vom Aronstab, dessen auffällige rote Beeren in Kolbenform an dem oberen Teil eines Fruchtstiels angeordnet sind. Der Aronstab ist ein Knollen-Geophyt.

Bärlauchbestand ((Foto: Kreis Paderborn - Umweltamt) 
Bärlauchbestand ((Foto: Kreis Paderborn - Umweltamt)

Besonders häufig tritt im NSG „Buchenwald bei Elsen Bahnhof“ der Bärlauch auf, der zu den Zwiebel-Geophyten zählt. Er überzieht den Waldboden teilweise flächig und verströmt im April einen kräftigen Knoblauchgeruch. Seine kugelrunden weißen Blütenstände zeigen sich Ende April/Anfang Mai. Da es in den letzten Jahren in Teilen der Bevölkerung sehr modern geworden ist, Bärlauchblätter für den eigenen Verzehr zu sammeln, wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass in Naturschutzgebieten alle Pflanzen geschützt sind und daher auch das Sammeln von Pflanzenteilen hier streng verboten ist!

Weitere Arten, die in der Krautschicht des Buchenwaldes auftreten sind z. B. das Gelbe Buschwindröschen, die Vielblütige Weisswurz, der Goldschopf-Hahnenfuß und der Hohle Lerchensporn. Diese zwischen 15-30 cm große Pflanze ist durch ihre variable von purpurn bis violett und weiß gefärbte Blütenfarbe sehr auffällig; die Blüten werden insbesondere von Hummeln aufgesucht.

Das Buschwindröschen ist ein Rhizom-Geophyt. Es tritt in unserer Region in einer weißblühenden Art und einer gelbblühenden Art auf, wobei letztere in Deutschland weit weniger häufig vorkommt als das Weiße Buschwindröschen; insbesondere im nordwestdeutschen Tiefland besteht eine auffällige Verbreitungslücke. Die Blütezeit beider Arten liegt je nach Lage und Witterung zwischen März und Mai. Die Blüten werden von Bienen und Fliegen bestäubt; für die Verbreitung der Samen sorgen Ameisen. Darauf angewiesen sind Buschwindröschen jedoch nicht, denn die den Boden durchziehenden Wurzelstöcke führen durch ihr unterirdisches Wachstum ebenfalls zu einer flächigen Verbreitung der Pflanzen.

Auffällig ist die teilweise flächige Verbreitung von Efeu. Die ausdauernde und immergrüne Pflanze besiedelt dabei mit Hilfe ihrer Haftwurzeln auch Bäume bis in Höhen von 20 Metern. Efeu ist eine schattentolerante, ozeanisch verbreitete Art, deren Schwerpunkt in den luftfeuchten und wintermilden Regionen Mitteleuropas liegt. Sie ist eine Charakterart der sommergrünen Laubwälder auf Standorten mittlerer bis hoher Nährstoffversorgung. Hier zeigt sie die atlantisch-subatlantischen Wuchsbedingungen der Waldgesellschaften an.

Neuere Studien weisen auf eine Bedeutung von Efeu als Anzeiger für den Klimawandel in Mitteleuropa hin. Die an einigen Orten deutlich zunehmende Verbreitung der Art innerhalb der letzten Jahre wird als Hinweis für die Zunahme milderer Winter gewertet.

Der Buchenwald bei Elsen Bahnhof unterliegt einer forstlichen Nutzung, die jedoch den Waldbestand mit seiner artenreichen Krautschicht bei fachgerechter Durchführung in seinem Fortbestand nicht beeinträchtigt.

 

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