Naturschutzgebiet „Lippe bei Sande“

Die umfangreichen systematischen Monitoringmaßnahmen und Erfolgskontrollen, die während und nach dem Abschluss der Umlegung über einen Zeitraum von 10 Jahren durch das Landschaftsplanungsbüro NZO GmbH durchgeführt wurden, haben ergeben, dass die Lippe sich im Bereich der Lippeseeumflut äußerst positiv in Hinblick auf alle angestrebten Ziele „Wiederherstellung der Durchgängigkeit für wandernde Organismen“, „Reaktivierung des Geschiebetransports und der Eigendynamik“, „Verbesserung der Wassergüte von Lippe und Lippesee“ sowie „Schaffung einer Ersatzaue als Lebensraum typischer Tier- und Pflanzenarten“ entwickelt hat.

Die Durchgängigkeit der Lippe für wandernde Organismen konnte wiederhergestellt werden. Das natürliche Geschieberegime mit der Umlagerung von Kiesen und Sanden hat sich bereits bis weit in die unterhalb liegenden Flussabschnitte wieder eingestellt. Die Verhältnisse in Bezug auf Gewässergüte, Trübung und Temperatur entsprechen wieder dem eines Fließgewässers. Die entstandenen Lebensräume werden bereits heute von den für sie charakteristischen und in hohen Anteilen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten in einer bemerkenswerten Vollständigkeit besiedelt und haben eine positive Wirkung auf die benachbarten Fließgewässerabschnitte.

Aber nicht nur die Lippe profitiert von der Renaturierungsmaßnahme, sondern auch der Lippesee. Von Hochwasserabschlägen abgesehen gelangen weder Nährstoffe, Treibholz noch Müll mit der Lippe in den See. Somit hat im Vergleich zu der Zeit vor 2005 das Algenwachstum deutlich nachgelassen. Eine größere Sichttiefe und ein klareres Seewasser sind das Resultat, sodass der Lippesee seit 2005 konstant Badewasserqualität aufweist.

Die Durchführung der Renaturierungsmaßnahme sowie die Entwicklung nach ihrem Abschluss ist auf der Homepage des Landschaftsplanungsbüros NZO GmbH, welches auch mit der Bauleitung betraut war, sehr anschaulich mit Fotos und Videos dargestellt (www.nzo.de). Darüber hinaus geben folgende Veröffentlichungen einen guten Überblick über die Ergebnisse der Erfolgskontrollen und die Entwicklungen seit 2005: