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Naturschutzgebiet „Eggekamm“


Kulturhistorische Besonderheiten

Aufgrund der Erzvorkommen wurde das Eggegebirge bereits früh besiedelt. Starke Rodungstätigkeiten erfolgten zwischen dem 07. und 14. Jahrhundert und dezimierten die ursprünglich geschlossene Buchenwaldfläche. Die Buche wurde durch die Eiche zurückgedrängt, die als Bau- und Brennholz und zur Eichelmast der Hausschweine gefördert wurde. Im Mittelalter hatten die zahlreichen Waldglashütten einen großen Bedarf an Brennholz für die Befeuerung der Glasöfen. Die Köhlereien, die die Eisenhütten mit Holzkohle versorgten, waren ebenfalls auf große Mengen an Holz angewiesen.

Heutzutage findet man im Eggegebiet zahlreiche Spuren, die auf die vorindustrielle Nutzung hinweisen, wie zum Beispiel Gruben, Schutthalden, Schächte, Stollen, sowie Hohlwege, die durch die Erzkarren entstanden sind. Bekannte Glashütten aus dem Mittelalter sind am Dübelsnacken im Driburger Grund, am Osthang des Rehberges und am Füllenberg bei Schwaney zu finden. Im Jahr 2003 konnten Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die bislang älteste Glashütte Westfalens ausgraben. Schon im 12. Jahrhundert erfolgte dort die Produktion von hochwertigem Flachglas für Kirchenfenster.

Aufgrund des Holzeinschlags über mehrere Jahrhunderte hinweg existierten zur fürstbischöflichen Zeit nur noch Heide- und Hudewälder auf der Egge. Die Nutzung von Laub und Streu für die Tierhaltung entzog dem Wald nach und nach Nährstoffe, sodass der Boden verarmte. Die Flächen vergrasten, weshalb die Naturverjüngung erschwert wurde. Gute Wuchsbedingungen für Buchen und Eichen beschränkten sich folglich nur auf wenige Restflächen.

1735 wurde der Bereich „Krummer Esel“, östlich des heutigen Bukener Gewerbegebietes, erstmals mit Fichten bestockt. Ab 1803 erfolgten dann Fichtenanpflanzungen im Westteil der Egge im großen Stil. Die Waldflächen wurden fortan intensiv forstwirtschaftlich genutzt. Die ursprüngliche Idee dieser großflächig angelegten Aufforstungsmaßnahmen bestand darin, die verarmten Böden für die Wiederbegründung mit standortheimischen Laubwaldarten vorzubereiten. Allerdings erkannte man recht schnell das forstwirtschaftliche Nutzungspotenzial der Fichte, weshalb eine Nachpflanzung von Buchen und Eichen lange Zeit unterblieb. Die Fichte ließ sich leicht vermehren, galt als anspruchslos und schnellwüchsig und wies gute Holzeigenschaften auf.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgten in der Egge weitreichende „Reparationshiebe“ durch die englische Militärforstverwaltung. Die großen Kahlschlagsflächen wurden wieder mit Fichten bestockt. Innerhalb dieser Reinbestände finden sich kleinflächige Buchen-, Eichen- und Birkenwälder, die typisch für den Naturraum sind. Sie machen knapp 10 % (ca. 180 ha) der Gesamtfläche aus und sind über den gesamten Eggekamm verteilt. Über hundertjährige Buchenwälder sind nur noch selten vorhanden: So liegt im Nordosten von Schwaney der Eichen-Buchen-Hochwald „Krumme Esel“, während östlich vom Reelsberg ein weiterer Buchen-Altholzbestand im Umfeld der B64 zu finden ist.

Feuchtwiese im Naturschutzgebiet „Bodental-Ochsenberg" 
Eggekamm, Foto: Kreis Paderborn
 

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