Felsen sind relativ alte Standorte, die durch geologische Prozesse im Laufe von Jahrhunderten entstanden sind. Durch Nährstoffarmut und fast vollständig fehlende durchwurzelbare Bodenauflage können hier nur wenige Pflanzen wachsen; an schattigen Felsen im Wald sind dies in der Regel Moose und Farne. Typische Farne sind die Mauerraute, der Braunstielige Streifenfarn und die Hirschzunge. Auf offenen Stellen bildet sich auf Felsen eine Vegetation der sogenannten „lückigen Kalk-Pionierrasen“ aus. Die Pflanzengesellschaft ist in Westfalen sehr selten und entsprechend gefährdet. Typische Pflanze ist der Traubengamander.
Natürliche Felsbildungen sind im NSG „Sauertal“ im Wesentlichen im Raum Grundsteinheim anzutreffen. Daneben gibt es kleinräumig auch offene Felsen aus Osning-Sandstein nördlich von Kleinenberg.
Eine Besonderheit im Naturschutzgebiet stellt die Grundsteinheimer Höhle dar, weil Felsen und Höhlen zu den wenigen nicht von Menschenhand überprägten Lebensräumen im NSG „Sauertal“ gehören. Die Grundsteinheimer Höhle ist eine wasserführende Klufthöhle und keinesfalls mit den bekannten Schauhöhlen im Sauerland zu vergleichen. Die Klüfte sind eng und überwiegend niedrig. Auch während eines trockenen Hochsommers kann ein lokales Gewitter auf der Paderborner Hochfläche dazu führen, dass versickerndes Wasser in kürzester Zeit durch die Klüfte in die Höhle aufsteigt und vorhandene Gänge komplett flutet. Der Aufenthalt in den Gängen ist für Menschen daher lebensgefährlich.
Fasziniert hat auch diese Höhle trotzdem schon viele Menschen. Willi Schleicher, lange Jahre Ortsheimatpfleger in Blankenrode, hat eine eindrucksvolle Hausarbeit über die Höhle verfaßt, in der auch ein Querschnitt abgebildet ist. Einer der ersten, der die Höhle erforschte, war in den 1930er Jahren der Grundsteinheimer Lehrer Paul Pagendarm.
Aus Sicht des Artenschutzes ist die ca. 240 m lange Grundsteinheimer Höhle mit ihren Wand- und Deckenspalten von größter Bedeutung. Sie zählt zu den wichtigsten Höhlen im Weserbergland und bietet stark gefährdeten Fledermausarten wie zum Beispiel der Teichfledermaus ein geeignetes Winterquartier. Ferner ist die Höhle Winterquartier für Feuersalamander und einige Insektenarten.
Um Gefährdungen für Menschen auszuschließen und zum Schutz dieser Lebensgemeinschaft ist die Höhle vergittert. Die Höhle kann nicht besichtigt werden. Bitte respektieren Sie den Schutz dieses Lebensraumes, indem Sie die Wege nicht verlassen.
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